Beschreibung
Die globalisierte Warengesellschaft fordert immer perfekter und schneller funktionierende Produzenten und Konsumenten. Ausgehend von Batailles Ökonomie der Verschwendung argumentiert der Autor für das Konzept einer positiv verstandenen Zeitverschwendung.
»Alles wird im Kontext der Produktivität begriffen, jede Handlung nach ihrem Nutzen bewertet, jede Zeitspanne nach ihrem Potential befragt. Die Uhr skandiert dieses utilitaristische Zeitverständnis allerorts, in Bahnhöfen liegen Ratgeber zur Verbesserung des Zeitmanagements aus, eine Vielzahl von Seminaren und Kursen versprechen, Techniken zur Optimierung des Zeithaushalts zu vermitteln. Selbst in den gegenwärtigen Diskursen, die sich um Schnellebigkeit und Entschleunigung, um die Leistungs- und die Müdigkeitsgesellschaft drehen, bleibt das Nützlichkeitsparadigma in aller Regel unangetastet.« Julian Pörksen
Autorenportrait
Julian Pörksen
Julian Pörksen wurde 1985 in Freiburg geboren. Er arbeitete als Assistent für Christoph Schlingensief, studierte Dramaturgie in Leipzig und war jahrelang fester Dramaturg am Schauspiel Köln. Inzwischen ist er als freier Autor und Regisseur tätig. Für den Essay Flüchtigkeit wurde er mit dem Ivan Illich-Preis ausgezeichnet. Außerdem verfasste mehrere Theaterstücke darunter Wir wollen Plankton sein und La bella confusione. Sein erster Kurzfilm Sometimes we sit and think and sometimes we just sit wurde bei der Berlinale uraufgeführt, ebenso wie sein preisgekrönter Kinofilm Whatever Happens Next. Es folgten die Serien Aus dem Tagebuch eines Uber-Fahrers, Tilo Neumann und das Universum und zuletzt Liebes Kind.