Beschreibung
Ist das Recht des Fötus auf Leben höher einzuschätzen als das Recht der Mutter auf ihren eigenen Körper? 1971 diskutierte Judith Jarvis Thomson diese Frage in einem berühmten Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, Sie werden ohne Bewusstsein an den Blutkreislauf eines schwer erkrankten berühmten Violinisten angeschlossen, um dessen Leben zu retten. Dürfen Sie sich später entfernen und so den Tod des berühmten Künstlers in Kauf nehmen? Thomson bejaht dies und überträgt das Ergebnis auf die Debatte um Abtreibung. Der klassische Text erscheint hier in neuer Übersetzung und mit einem den Argumentationsgang und die Wirkungsgeschichte rekonstruierenden Kommentar. Die Reihe »Great Papers Philosophie« bietet bahnbrechende Aufsätze der Philosophie: Eine zeichengenaue, zitierfähige Wiedergabe des Textes (links das fremdsprachige Original, rechts eine neue Übersetzung). Eine philosophiegeschichtliche Einordnung: Wie dachte man früher über das Problem? Welche Veränderung bewirkte der Aufsatz? Wie denkt man heute darüber? Eine Analyse des Textes bzw. eine Rekonstruktion seiner Argumentationsstruktur, gefolgt von einem Abschnitt über den Autor sowie ein kommentiertes Literaturverzeichnis.
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Autorenportrait
Judith Jarvis Thomson, geb. 1929, emeritierte Professorin für Philosophie am Massachusetts Institute of Technology (MIT), einflussreiche Moralphilosophin.