Beschreibung
Ausbildung und Aufrechterhaltung einer Tradition geschehen oft in Auseinandersetzung mit geistigen Vorgängern. Ein solcher kreativer Umgang kann einerseits affirmativ-weiterentwickelnd erfolgen, andererseits in kritischer Distanz oder sogar negierend. Im vorliegenden Band werden exemplarische Studien zum Spannungsfeld von 'Nachfolge' und 'Widerspruch' (akolouthesis und enantiosis) versammelt, auf dem sich derartige Prozesse abspielen. In drei Fallgruppen werden der Umgang mit Vorgängerfiguren bei Literaten, Politikern und Juristen der römischen Republik und Kaiserzeit, Nachfolgemodelle im antiken Christentum und textliche Muster und ihre Ausgestaltung in Mittelalter, Humanismus und Aufklärung untersucht; der Band schließt mit einem Ausblick auf eine poetische Form von Nachfolge im 20. Jahrhundert.