Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit widmet sich dem Tristanteppich, einer von mehreren großflächigen Stickereien, die größtenteils Geschichten aus der Bibel, über Heilige oder andere christliche Themen berichten. Dieser Wandteppich jedoch erzählt die im Hochmittelalter weit verbreitete Tristansage; ein profanes Thema, das jedoch bei den Wienhäuser Nonnen beliebt gewesen zu sein scheint. Hier stellen sich erste zu ergründende Fragen: Wieso gerade der Tristanstoff? Was sagt die Wahl dieses Themas über die Nonnen im 14. Jh. aus? Des Weiteren soll die Bedeutung von derartigen Handarbeiten im Klosterkontext ermittelt und eine Verbindung der Quelle zu Annahmen über die Bildung der Künstlerinnen gezogen werden.Es gibt insgesamt drei Tristanteppiche aus dem selben Entstehungszeitraum, von denen Teppich I und Teppich II Anfang des 14. Jh. im Kloster Wienhausen, Teppich III Ende des 14. Jh. im Braunschweiger Kreuzkloster entstanden. Alle drei erzählen auf ähnliche Art und Weise Teile der Tristansage; als Quelle für diese Hausarbeit wird nur der Tristanteppich I genutzt, da die Analyse der beiden anderen Teppiche den Rahmen sprengen würde; es wird jedoch auf sie verwiesen. Die bereits viel diskutierte Frage, auf welchem Originaltext die Darstellungen auf dem Teppich basieren, wird auch hier nicht beantwortet. Für die Analyse werden trotzdem sowohl der Tristrant Eilharts von Oberg und der Tristan Gottfrieds von Straßburg herangezogen.Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert. Zunächst wird das Kloster Wienhausen in einen zeitlichen und örtlichen Kontext eingeordnet, ein Überblick über die Tristansage und ihre Verbreitung im 14. Jh. gegeben und die Frage diskutiert, welche Rolle die textile Handarbeit im Klosteralltag spielte. Darauf folgt eine konkrete Erörterung der Bedeutung des Tristanteppichs im Bezug auf das Leben und die Bildung der Nonnen. Im dritten Teil und Fazit werden die Ergebnisse zusammengefasst und die Relevanz textiler Kunstwerke als historische Objekte unterstrichen.
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