Beschreibung
Was wir über Marie Antoinette, Tochter Kaiserin Maria Theresias und Königin von Frankreich, wissen, was in Romanen, Biographien und Filmen über sie berichtet wird, basiert oft minutiös auf den Memoiren ihrer Kammerfrau Henriette Campan. Sie blieb der schillernd-schönen und tragischen Königin bis an ihr Lebensende treu. Im Oktober 1768 trat Henriette Genet, spätere Campan, ein Amt an, das ihr Leben prägen und ihr mehr als einmal fast den Tod bringen sollte. Henriette war in eine der radikalsten Umbruchzeiten der Weltgeschichte hineingeboren worden, die Zeit der französischen Revolution und des Aufstiegs von Napoleon zum Kaiser der Franzosen. Im hohen Alter gab sie in ihren Erinnerungen Auskunft über eine versunkene Epoche und Welt, über bedeutsame Affären, über todbringende Missgeschicke und immer wieder aufkeimende Hoffnungen. Denn bevor Henriette Campan zur Ersten der insgesamt zwanzig Kammerfrauen der französischen Königin aus Österreich aufstieg, galt es bei Stimme zu bleiben, wenn die Töchter Ludwigs XV. Lektüre genießen wollten, und die Fassung zu bewahren, wenn der eilige Monarch in deren Gemächer stürmte. Hans Pleschinski, vielfach preisgekrönter Romancier und als Übersetzer anerkannter Experte für die Literatur des 18. Jahrhunderts, hat diese einzigartigen Memoiren in ein elegantes, schwebendes Deutsch gebracht, in dem sich ein Leben liest wie Literatur.
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Autorenportrait
Jeanne Louise Henriette Campan, geborene Genet, 1752-1822, war die erste Kammerfrau Marie Antoinettes. 1792 beschützte sie die Königin während des Tuileriensturms vor dem Volkszorn und verließ Paris nach deren Gefangennahme. Nach dem Sturz Robespierres kehrte sie zurück und gründete eine Schule in Saint-Germain-en-Laye, 1807 wurde sie von Napoleon zur Leiterin der Internatsschule in Écouen berufen. 1823 erschienen ihre berühmten Memoiren. Hans Pleschinski, geboren 1956, lebt als freier Autor in München. Zuletzt erhielt er u.a. den Hannelore-Greve- Literaturpreis (2006), den Nicolas-Born- Preis (2008) und wurde 2012 zum Chevalier dans lordre des Arts et des Lettres der Republik Frankreich ernannt. 2014 erhielt er den Literaturpreis der Stadt München und den Niederrheinischen Literaturpreis. 2020 wurde ihm der Literaturpreis der Konrad- Adenauer-Stiftung zuerkannt. Hans Pleschinski ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.