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Killing Me Softly

Erschienen am 14.11.2005
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442363513
Sprache: Deutsch
Umfang: 379 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Achtzehn Monate ist es nun her, dass der sadistische "Fetischmörder" sein letztes Opfer in seine Gewalt brachte: das schöne Fotomodell Makedde Vanderwall. Nur mit unglaublichem Glück konnte sie damals einem grausamen Tod entgehen. Und nun muss sich Makedde ihrem Dämon erneut stellen: als Hauptzeugin der Anklage. Doch kurz vor der Urteilsverkündung geschieht das Unfassbare: Dem Serienkiller gelingt die Flucht ...

Autorenportrait

Tara Moss ist Fotomodell und erfolgreiche Schauspielerin. Ihre wahre Liebe gilt jedoch dem Schreiben von harten Thrillern! Für ihre Kurzgeschichten hat Tara Moss bereits zahlreiche Preise eingeheimst. "Der Fetisch-Mörder" war ihr erster Roman, der in Australien für Furore sorgte. Die gebürtige Kanadierin Tara Moss ist inzwischen australische Staatsbürgerin.

Leseprobe

Prolog Der Teekessel pfiff. Die Geschwister schauten auf, doch nur einer von ihnen tat etwas, um dem Lärm ein Ende zu bereiten. Ben Harpin machte keine Anstalten, die Füße vom Couchtisch zu nehmen und von seinem Lieblingssessel aufzustehen. Schließlich erhob sich seine Schwester von ihrem Platz auf der Couch, um den Tee zuzubereiten. 'Weiß. Kein Zucker', sagte er, als sie sich auf den Weg in die Küche machte. 'Ich muss meinen Zuckerverbrauch reduzieren.' 'Kein Zucker', bestätigte Suzie und verschwand. "Er mag Eiscreme. Ich serviere ihm den Tee mit Eis," dachte sie, als sie heißes Wasser in die Teekanne goss und einen Topfhandschuh überstreifte. Der Kuchen sollte inzwischen fertig sein. Sie klappte die Backofentür auf, woraufhin ihr eine heiße, süßlich riechende Wolke entgegenschlug, die ihren dunklen Pony zerzauste und einen Moment lang in den Augen brannte. Sie beugte sich vor und nahm mit einer Hand den Kuchen aus dem Ofen, den sie für zehn Minuten hineingeschoben hatte, um ihm diesen frisch gebackenen Geschmack zu verleihen. Er sah einfach köstlich aus. Vorsichtig berührte Suzie die Oberfläche und leckte dann ihre Fingerspitze ab. Hmm. Süß. Bens Küche bot alles, was eine Hausfrau glücklich machte, ebenso wie der Rest des Zuhauses in der Vorstadt. Er besaß jede Art von Mixer, Toaster für sechs Scheiben Brot, Schneidemaschine und Hobel, Saftpresse, Cappuccino-Maschine und ein Spitzen-Messerset, das jede ehrgeizige Super-Mami glücklich machen würde. Und was die Größe betraf, hätte Suzies winziges Single-Apartment in Malabar bequem in Bens Wohnzimmer gepasst. Doch obwohl sie sich insgeheim nach all diesem Luxus sehnte, beneidete Suzie ihren Bruder nicht. Bens Frau Lisa hatte sich nach nicht einmal zwei Jahren Ehe von ihm getrennt, so dass Ben nun ganz allein in seinem Vorstadtparadies lebte. Der Mixer verstaubte im Schrank neben dem Speiseservice von Royal Dalton und diversen anderen, noch verpackten Hochzeitsgeschenken, und in der Kühltruhe fristeten Tiefkühl-Fleischpasteten und Fertiggerichte ein einsames Dasein. Was für eine Verschwendung. 'Das riecht aber gut', rief Ben aus dem Wohnzimmer. Suzie riss sich aus ihren Grübeleien und konzentrierte sich auf die vor ihr liegende Aufgabe. 'Ich komme gleich. Nur die Ruhe.' Sie streifte den Topfhandschuh ab und nahm ein Messer aus der Schublade, mit dem sie ein großes Stück, beinahe ein Viertel des Kuchens, abschnitt und auf den Teller legte. Dann kramte sie in ihrer Hosentasche nach den Tabletten, die in einem verschließbaren Tütchen steckten. "Da sind sie ja." Trotz ihrer blutroten Farbe sahen die Kapseln ganz hübsch aus. "Beinahe wie diese bunten Zuckerböhnchen," dachte sie. Sie hob den Beutel hoch und betrachtete fasziniert die kleinen Kapseln. Sie musste sich beeilen. Wenn sie es wirklich tun wollte, durfte sie keine Zeit verlieren. Sie streifte ein Paar Putzhandschuhe über, um ihre Hände zu schützen, zog eines der teuren, scharfen Messer aus dem Block auf der Arbeitsfläche und konzentrierte sich auf ihre Arbeit. Würde ihr Bruder jetzt hereinkommen, hätte sie Mühe, eine plausible Erklärung für das zu finden, was sie hier tat. Nur noch ein, zwei Minuten. Behutsam öffnete sie die sechs Kapseln auf dem Schneidbrett mit der Messerspitze und ließ die glitzernden Kristalle auf ein Stück Backpapier rieseln. Staunend betrachtete sie die Substanz, die aus den getrockneten Flügeln und Körpern eines vorwiegend in Italien, Südrussland und Spanien beheimateten Käfers namens "Cantharis vesicatoria" bestand. "Spanische Fliege." Dieses Zeug war natürlich verboten, doch der Kerl, dem sie es abgeknöpft hatte, hatte geschworen, es sei echt, in kristalliner Form, direkt vom asiatischen Schwarzmarkt. Sie konnte nur hoffen, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Ein wenig unbeholfen stach sie ein paar Löcher in das Kuchenstück, so dass die Kruste zerbrach. So ruhig wie möglich schüttete sie die winzigen, farblosen Kristalle in die ...