Beschreibung
Von Anfang an steht das Christentum im Spannungsfeld der Fragen, ob Bildung zum Glauben oder Glaube zur Bildung gehört. Es kennt die Gefahr des Fundamentalismus, aber es setzt auf Aufklärung. Und das Neue Testament stellt dafür die Weichen. Der Glaube hängt nicht von der Intelligenz ab. Aber er gibt zu denken. Von Jesus, von Paulus, von Johannes her lässt sich erkennen, dass Glaube und Vernunft, Ethos und Überzeugung, Prophetie und Weisheit in einem engen Wechselverhältnis stehen. Das ist der Impuls für ein Bildungsprogramm, das seine Bewährungsprobe immer noch vor sich hat. "Das Christentum als Bildungsreligion zu sehen, ist die These dieses Buches. Sie richtet sich gegen jede noch so sublime Form des Fundamentalismus. Sie richtet sich ebenso klar gegen eine Position, die Religion aus dem Bildungsdiskurs heraushalten will, sei es mit Berufung auf die Neutralität des demokratischen Staates oder der akademischen Wissenschaft, sei es mit der Anklage, die Kirche setzte auf die Unfreiheit der Menschen, ihre Bindung an ein Dogma, ihre Einpassung in ein rigides Moralsystem, oder mit dem Desinteresse an einer Religion, die zwar weltweit wächst, im 'christlichen Abendland' aber ihre besten Zeiten hinter sich zu haben scheint." (Aus dem Vorwort)
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Autorenportrait
Thomas Söding, geb. 1956, Dr. theol., Professor für Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Berater der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz, seit 2021 Vizepräsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken, Mitglied des Sachbereichs I "Theologie, Pastoral und Ökumene" des ZdK, Vizepräsident des Synodalen Wegs.