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Kein Mann fürs Leben

Roman

Erschienen am 11.05.2009
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453290686
Sprache: Deutsch
Umfang: 383 S.
Format (T/L/B): 3.6 x 20.5 x 13.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wer liebt wen und wie lange noch? Verheiratet, zwei Kinder, über 40 - kein Problem für Angela, denn Jochen und sie sind auch nach 22 Jahren immer noch glücklich. Glaubt sie, aber weiß sie es auch? Erst als Jochens hübsche Praktikantin ihr verkündet: »Ich will Ihren Mann«, bricht Angelas heile Welt zusammen. Doch als ihre Tränen getrocknet sind, zeigt sie allen, was in ihr steckt. Angelas Familienidylle erfährt ein abruptes Ende, als Gesa auftaucht. Jochens neue Praktikantin ist jung, blond, frech - und erklärt ihr offen den Kampf. »Ich will Ihren Mann«, verkündet sie und setzt ihren Plan in die Tat um. Nach dem einen Drink zu viel erreicht Gesa ihr Ziel - und Jochen hintergeht seine Frau. Voll Reue gesteht er seinen Ausrutscher, Angela verzeiht ihm, alles scheint vergessen. Doch dann ist Gesa schwanger. Und Angela reicht's. Sie reicht die Scheidung ein und besinnt sich auf ihre beruflichen Fähigkeiten. Immerhin war sie mal eine erfolgreiche Köchin und Geschäftsfrau. Sie verkauft die eheliche Villa, investiert in ein Restaurant und während ihr Exmann Windeln wechselt, genießt Angela ihre Freiheit .

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Leseprobe

Angie Winter fluchte leise vor sich hin, als sie aus dem Auto stieg und die Straße entlangging. Warum um alles in der Welt hatte sie sich auch ausgerechnet heute Abend in das enge, schwarze Strickkleid gezwängt? Sich mit der vagen Erinnerung zufriedengegeben, dass es ihr einmal perfekt gepasst hatte? Weshalb war ihr nur in den Sinn gekommen, wie jung und sehr sexy sie sich einst darin gefühlt hatte? So jung und sexy, wie sie sich auch heute Abend fühlen wollte. Doch nun sah sie aus wie eine Birne im Wäschesack. Stichwort Klassentreffen! Das erste seit fünfundzwanzig Jahren. Organisiert von Volker Pippmann, dem Oberstreber von damals, der nie bei sich abschreiben ließ. Immer seine Hand mit den abgekauten Nägeln wie zufällig auf der Klassenarbeit, die fetten Finger weit auseinandergespreizt. Und immer dieses hämische Grinsen dabei. Gehasst hatten sie ihn alle. Sie am meisten. Schließlich hatte er mit seinen Wurstfingern dafür gesorgt, dass sie im Abi nur eine Vier minus in Latein gehabt und es deshalb für den Numerus clausus in Medizin nicht gereicht hatte. "Tja, errare humanum est", hatte er gesagt und sie frech angegrinst, als sie sich damals mit einem Abidurchschnitt von 3,5 sehr deprimiert auf den Heimweg gemacht hatte. "Mein Tipp für dich - heirate schnell, solange du noch saftig bist und dein erotischer Marktwert hoch ist", hatte er ihr noch hinterhergerufen. "Dann bist du gut versorgt und musst dir um Studium und Karriere keine Sorgen machen!" Sie hatte damals nichts erwidert, seinen gebrauchten, aber blitzblank polierten BMW, ein Geschenk seiner Eltern zum achtzehnten Geburtstag, fest im Blick, ihren Hausschlüssel genauso fest in der Hand. In einem unbeobachteten Moment hatte sie den Wagen umkreist und mit dem Schlüssel ein dickes Herz auf die Kühlerhaube geritzt. Danach hatte sie sich besser gefühlt. Ob er sich noch daran erinnert?, überlegte Angie, während sie sich bemühte, so flach zu atmen, dass sie ihr schwarzes Strickkleid möglichst wenig spürte. Sie blickte an sich herunter, was ein Fehler war, denn aus dieser Perspektive sah sie plötzlich schwanger aus. Nur ein bisschen, höchstens vierter Monat, aber es reichte, ihre ohnehin in jeder Pore spürbare Unsicherheit bis in die Haarwurzeln hochzutreiben. Mist! Nichts war ja geeigneter als ein Klassentreffen, um sich panisch alte Fotos anzusehen und deprimiert festzustellen, wie jung und schlank man einmal ausgesehen hatte. Wobei es kein Trost war, dass es ja allen anderen genauso ging. Als Angie nun die Straße zum hell erleuchteten Restaurant hin überquerte, hoffte sie inständig, dass Volker inzwischen fett, glatzköpfig und arbeitslos war. Sie zog das Kleid, in dem sie sich inzwischen wie eine Bratwurst fühlte, die aus der Pelle platzte, mit einer Hand wieder nach unten. Leider, leider hatte sie zum falschen Kleid auch die falsche Unterwäsche gewählt. Und zwar den einzigen Tanga, den sie besaß. Vor ein paar Wochen hatte sie beschlossen, ihre bequeme Baumwollunterwäsche, in der sie, wie ihre Freundin Nina behauptet hatte, "wie Tante Käthe beziehungsweise wie eine Frau, die seit dreißig Jahren ohne Sex lebt" aussah, komplett auszumisten und sich unten herum drastisch zu verjüngen. Da Angie eine vorsichtige Frau war, die Änderungen im Allgemeinen und drastische ganz besonders eher fürchtete als herbeisehnte, hatte sie sich probeweise einen dunkelroten Tangaslip gekauft. Und den hatte sie heute einweihen wollen. Sie knipste wie auf Bestellung ein energisches Lächeln an, ignorierte das Zwicken auf Pobackenhöhe und betrat beherzt das Drei Tageszeiten. TT "Ich wollte mich nur von Ihnen verabschieden." Jochen Winter sah von seinem Schreibtisch hoch und erwiderte das Lächeln der Praktikantin, an deren Namen er sich nicht mehr erinnern konnte. "Hat es Ihnen gefallen bei uns?", fragte er der Höflichkeit halber, nicht weil es ihn wirklich interessierte. Als sie "ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht" erwiderte und seinem konsternierten Blick nicht auswich, zuc Leseprobe

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