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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453524927
Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S., 3 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 3.3 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Märchenhaft und abenteuerlich Der "Drachenflüsterer" erzählt packend und humorvoll von Freundschaft, erster Liebe und unfreiwilligem Heldentum. Eine großartige Mischung aus Buddy Movie, Huckleberry Finn und klassischer Fantasy! Der fünfzehnjährige Ben ist ein Waisenkind und lebt im langweiligsten Dorf der Welt. Noch weiß er es nicht, doch er verfügt über eine besondere Gabe: Er ist ein Drachenflüsterer. Als er mit den falschen Leuten Ärger bekommt, lässt er alles hinter sich und erringt die Freundschaft eines Großen Drachens. Nur warum muss es ausgerechnet ein Drache mit psychischen Problemen sein .? AllAgeFantasy für alle Fans von Cornelia Funke, Kai Meyer, Philip Pullman und Jonathan Stroud

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Heyne, Wilhelm Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe Gmb
[email protected]
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München

Autorenportrait

Boris Koch, Jahrgang 1973, wuchs auf dem Land südlich von Augsburg auf, studierte Alte Geschichte und Neuere Deutsche Literatur in München und lebt heute als freier Autor in Berlin. Er ist Mitveranstalter der phantastischen Lesereihe "Das StirnhirnhinterZimmer" und Redakteur des Magazins "Mephisto". Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören "Der Drachenflüsterer", die Fantasy-Parodie "Die Anderen" und der mit dem Hansjörg-Martin-Preis ausgezeichnete Jugendkrimi "Feuer im Blut" sowie der Shadowrun-Roman "Der Schattenlehrling".

Leseprobe

Ben war elf Jahre alt und erk?et, als er den Ordensritter auf dem befreiten Drachen durch Trollfurt reiten sah. Milde Herbstwinde wehten von den schneebedeckten Berggipfeln herunter, und die ersten bunten Bl?er sammelten sich raschelnd im Rinnstein der grauen Hauptstra?. Der Drache hatte kohlschwarze Schuppen und war bestimmt zehn Schritt lang, sein mit kantigen Hornsplittern ?bers?r Schwanz schrabbte zwischen den verdreckten Fahrrinnen ?ber das Pflaster. Die Schulterknubbel hinter seinem kr?igen Hals waren frisch vernarbt; hier hatten ihn bis vor kurzem Samoths fluchbeladene Fl?gel versklavt, nun war er fl?gellos und frei. Freundlich blickten die gro?n hellgr?nen Augen ?ber die lange Schnauze in die Welt, zugleich strahlte sein majest?scher K?rper St?e und Macht aus. Voller Ehrfurcht und atemlosem Staunen lief Ben mit einer ganzen Horde Jungen neben dem Fremden her. Hinter ihnen ritt eine sch?ne junge Frau mit golden schillerndem Kopfschmuck auf einem schwarzen Pferd und f?hrte einen mit allerlei Gep? beladenen Schimmel am Z?gel, doch Ben beachtete sie nicht. Er hatte nur Augen f?r den Drachen und seinen Ritter. Dieser trug keinen Helm, die langen dunklen Haare wehten im Wind, und das ersch?pfte, kantige Gesicht war unrasiert. Sein Kettenhemd aus wertvollem, ged?ftem Blausilber schimmerte selbst an diesem bew?lkten Tag hell und klar, auch wenn es nicht von selbst leuchtete wie reines Blausilber, das im tiefen Fels ruhte. Kein Rost, kein Schmutz, kein Schatten konnte den Glanz von Blausilber tr?ben. Die rote, ?ellose Tunika mit dem stilisierten gelben Drachenkopf, dem Symbol des Ordens, war von Reise und K?fen verdreckt, doch der Ritter l?elte und winkte den Kindern zu, und Ben war sicher, dass er gerade ihn besonders lange angesehen hatte. Deshalb nahm Ben all seinen Mut zusammen und n?rte sich dem Drachen im Lauf, ber?hrte die schwarzen Schuppen, die sich ganz k?hl und rauer anf?hlten, als er gedacht hatte, nicht so glatt wie ein perfekter Flussstein oder gar ein Fingernagel. Fast wie die Hornhaut auf seiner Fu?ohle, nur noch h?er und unverletzbar. Die Ber?hrung kribbelte, so aufgeregt war Ben, und er zog die Hand schnell wieder zur?ck. Dabei musste er niesen. Die anderen Jungen hatten es gesehen und dr?ten ihn nun ab, um ihrerseits den Drachen zu ber?hren. Sie schoben ihn einfach zur Seite wie immer, wenn er ihnen im Weg war. ?Vorsicht, Kinder?, brummte der Ritter, als das Gedr?e um ihn zu eng wurde. ?Nicht, dass einer unter Nachthimmels F?? st?rzt.? Nachthimmel. Lautlos wiederholte Ben den Namen des Drachen, fl?sterte ihn sich vor, w?end er von den zur?ckweichenden Jungen noch weiter abgedr?t wurde und sich ein trockener Husten seiner Kehle entrang. Neugierige M?hen wurden von ihren besorgten Eltern zur?ckgehalten, welche ebenfalls auf die Stra? geeilt waren, um den Ritter zu betrachten und ihm Gru?orte zuzurufen, die er freundlich erwiderte. Viel zu lange war kein Mann des Ordens mehr hier gewesen. Auf dem Marktplatz bog der Ritter in die alte Handelsstra? ein, die den rauschenden Dherrn hinabf?hrte, hinaus aus der Stadt, vorbei an Weiden und Feldern und dann durch den Wald ins Landesinnere. Ohne anzuhalten, nicht einmal, um die Tiere zu tr?en, verlie?er die Stadt, noch immer l?elnd und gr??nd. Die Erwachsenen tuschelten und schimpften, weil er nicht einmal auf ein Bier geblieben war, um Geschichten aus der Ferne zu erz?en. Mit verbitterten Gesichtern murmelten sie, dass der Orden der Drachenritter Trollfurt vergessen habe. ?Schlimme Zeiten brechen an?, brabbelte der wei?aarige Konaan, der nur noch einen einzigen Zahn im Mund hatte und jeden Herbst das Ende der Stadt kommen sah, an gewitterdunklen, st?rmischen Abenden gar das Ende der Welt. Doch Ben war dies alles egal. Er hatte einen Drachen gesehen! Lachend lief er nach Hause, st?rmte in das kleine Haus am linken Flussufer, in dem er mit seiner Mutter lebte, und rief: ?Mama! Ich will Drachenritter werden! Ich.? ?Wo warst du??, unterbrach sie ihn scharf. Leseprobe