Israel-Vergessenheit in den Pastoralbriefen
Ein neuer Vorschlag zu ihrer historisch-theologischen Verortung im 2.Jahrhundert n.Chr. unter besonderer Berücksichtigung der Ignatius-Briefe, Stuttgarter Bibelstudien 229, Stuttgarter Bibelstudien (SBS) 229
Erschienen am
15.09.2013, 1. Auflage 2016
Beschreibung
Die sog. Pastoralbriefe, die beanspruchen, von Paulus geschrieben zu sein, entstammen einem 'heidenchristlichen' Milieu Kleinasiens, in dem die Israel-Bezogenheit der Kirche, die für den Apostel noch fundamental war, deutlich verblasst ist. Die Studie fragt nach den Entstehungsumständen der drei Briefe, verortet sie in der ersten Hälfte des 2. Jh. n. Chr. und begründet das mit ihrer Stellung in der Geschichte der Paulusbriefsammlung sowie ihrer frühesten Rezeption erst durch Polykarp von Smyrna und in den Ignatius-Briefen, die sich als Pseudepigraphen zu erkennen geben. Entgegen der traditionellen Datierung der Pastoralbriefe in das 1. Jh. wird damit auch ihr Ort in der 'Verfassungsgeschichte' der frühen Kirche plausibel.
Autorenportrait
Dr. Michael Theobald, geb. 1948, ist Professor für Neues Testament an der Universität Tübingen und Vorsitzender des Katholischen Bibelwerks e.V.