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Die fremde Braut

Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland

Erschienen am 10.01.2005
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783462034691
Sprache: Deutsch
Umfang: 270 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Eine Türkin in Deutschland erklärt, woran die Integration immer wieder scheitertEine Geschichte von Liebe und Sklaverei, von Ehre und Respekt und von dem wichtigsten Ereignis im Leben einer türkischen Familie: der Hochzeit. Dieses sehr persönliche Buch ist ein Schlüssel zum Verständnis der türkisch-islamischen Kultur und räumt mit Multi-Kulti-Illusionen auf. Zeynep ist 28 Jahre alt, Mutter von drei Kindern und lebt seit zwölf Jahren in Hamburg. Sie versorgt den Haushalt ihrer Großfamilie und spricht kein Wort Deutsch. Die Wohnung verlässt sie nur zum Koranunterricht. Sie ist eine 'Import-Gelin', eine Importbraut, eine moderne Sklavin. Tausende junger türkischer Frauen werden jedes Jahr durch arrangierte Ehen nach Deutschland gebracht. Die demokratischen Grundrechte gelten für sie nicht, und niemand interessiert sich für ihr Schicksal. Die türkisch-muslimische Gemeinde redet von kulturellen Traditionen, beruft sich auf Glaubensfreiheit und grenzt sich von der deutschen Gesellschaft ab. Und findet dafür Verständnis bei den liberalen Deutschen, die eher bereit sind, ihre Verfassung zu ignorieren als sich den Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit machen zu lassen. Necla Kelek, Türkin mit deutschem Pass, deckt die Ursachen dieses Skandals auf. Sie ist in die Moscheen gegangen und hat mit den 'Importbräuten' gesprochen, sie forscht den Traditionen nach und zeigt, wie sich die Parallelgesellschaft verfestigt, an der die Integration immer wieder scheitert. Sie erzählt von ihrem Urgroßvater, einem Tscherkessen, der mit dem Verkauf von Sklavinnen an den Harem des Sultans zu Reichtum kam. Ihr Großvater raubte als Partisan seine junge Frau; der Vater kaufte seine Frau für zwei Ochsen und wurde als einer der ersten Türken 'Gastarbeiter' in Deutschland. Und sie erzählt von ihrem eigenen Weg in die Freiheit. 'Necla Kelek enthüllt eines der bestgehüteten Tabus: die extrem hohe Anzahl gekaufter Bräute mitten in Deutschland. Und sie erzählt am Beispiel des eigenen Lebens vom weiten Weg der zweiten Generation zu sich selber. Ein mitfühlendes, mutiges, Augen öffnendes Buch.'Alice Schwarzer

Autorenportrait

Necla Kelek wurde in Istanbul geboren und lebt in Berlin. Sie hat Volkswirtschaftslehre und Soziologie studiert und wurde zum Dr. phil. promoviert. Ihre Bücher 'Die fremde Braut', 'Die verlorenen Söhne', 'Bittersüße Heimat' und 'Him melsreise' sind Best- und Longseller und haben die Debatte um Integration und den Islam in Deutschland nachhaltig geprägt. Necla Kelek wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2005, dem Hildegard-von-Bingen-Preis 2009 und zuletzt dem Freiheitspreis 2011.

Leseprobe

»Eine Kultur, die dem Einzelnen die Menschenrechte verweigert, ist nicht demokratiefähig.« »Dies ist eine wahre Geschichte. Sie handelt von Liebe und Sklaverei, von Ehre und Respekt, von türkischem Mocca und verkauften Bräuten. Sie erzählt von meiner Familie, die aus Anatolien über Istanbul nach Deutschland kam, und sie erzählt von meinem Weg in die Freiheit. Sie berichtet von türkischen Frauen, die in arrangierten Ehen von ihrer Familie nach Deutschland verheiratet wurden – gegen den Brautpreis Deutschland – und hier Fremde in der Fremde bleiben, oft genug wie Sklavinnen gehalten. Sie handelt von der gescheiterten Integration der Türken in Deutschland. Die Welt ist zweigeteilt. In innen und außen. Innen, das sind die Türken, das sind die Muslime, das ist die Türkei. Draußen, das sind die Deutschen, die Ungläubigen, das ist Deutschland. Zwischen diesen zwei Welten gibt es keine Verbindung. Bist du für oder gegen uns, gehörst du zur Umma, zur Gemeinschaft der türkischen Muslime, oder nicht? Bist du rein oder unrein? Das sind die Fragen, die das Leben, den Alltag und den Umgang miteinander bestimmen.«

Schlagzeile

Eine Türkin in Deutschland erklärt, woran die Integration immer wieder scheitert

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