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Ehestand und Ehesachen

Literarische Aneignung einer frühneuzeitlichen Institution, Heft 1/2, Zeitsprünge 22/2018, Forschungen zur frühen Neuzeit

Erschienen am 07.02.2018, 1. Auflage 2018
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783465043072
Sprache: Deutsch
Umfang: IV, 212 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 24 x 16.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Bis in die Frühe Neuzeit ist die Ehe europaweit diejenige Institution, an der nicht weniger als die göttliche Organisation menschlichen Zusammenlebens abgelesen werden kann. Aber spätestens mit Luthers volkssprachlichem Traktat Von Ehesachen gilt die Ehe ebenso als ,öffentlicher Stand' und insofern als mikrologischer Ausweis eines makrologisch gedachten Ordnungsmodells, dessen Einfluss auf die Literaturgeschichte noch immer nicht voll erschlossen ist. Das Schwerpunktheft versteht sich als perspektivische Ergänzung zu den in der Mediävistik und der Kultur- und Sozialgeschichte etablierten Forschungsdiskussionen. Aus komparatistischer, neuphilologischer und neugermanistischer Sicht werden sowohl kanonische als auch lange vernachlässigte Texte in den Blick genommen. Die Beiträge fragen nach den spezifischen Leistungen der Literatur, den literarischen Aneignungsmodalitäten innerhalb eines historisch äußerst voraussetzungsreichen Gefüges. Es soll Auskunft darüber erlangt werden, wie sich die Ehe und mit ihr verwandte Leitkonzepte von Liebe, Familie oder Haushalt als Gegenstände in das strenge Gattungssystem des Druckzeitalters einschreiben, wie dort ältere Erzähl- und Darstellungstraditionen aufgenommen und transformiert werden und wie sich die "Ehesachen" zuletzt einen Status als sinnstiftendes Element des literarischen Diskurses erarbeiten. Die historische und systematische Breite der hier versammelten Fallstudien soll einen Eindruck davon vermitteln, welche wissensgeschichtlichen Verflechtungen die Ehe besonders zwischen Literatur, Theologie und Rechtslehre erzeugt und welche Dynamiken sich daraus vom 15. bis zum frühen 18. Jahrhundert in den europäischen Kulturen ergeben. Inhalt: Dagmar Stöferle: Konsens und Copulatio. Eherecht in Boccaccios "Decameron" Beatrice Nickel: Das Chaos in der Liebeswelt. Das sechste Gebot und die italienische Renaissancenovelle Rita Rieger: Neuverwoben. Ehebande und Textgeflecht in "La Celestina" und "La Lozana andaluza" Paul Strohmaier: Fortuna nuziale. Ehe als Kontingenzgemeinschaft bei Alberti und Machiavelli Christian Meierhofer: Von Ehesachen. Soziale Ordnung, familiäres Haushalten und erzählerische Ökonomie im 16. Jahrhundert Nicolas Detering, Emma Louise Maier: Ehe als Ende. Zum Erzählwert geglückter Liebe bei Johann Beer Tina Hartmann: Fleischeslust mit Gottes Segen. Sexualität, Sterilität und Zeugung zwischen "Eunuchi Conjugum" und "Insel Felsenburg" Nikola Roßbach: Gelegentliche Geschlechterdiskurse in der Frühen Neuzeit. Die Hochzeitsgedichte Sidonia Hedwig Zäunemanns

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