Beschreibung
Bei seinen Recherchen zur Geschichte der Humboldt-Universität stößt ein ostdeutscher Nachwuchswissenschaftler in den frühen 1990er Jahren auf einen mysteriösen Kriminalfall: Der Philosoph Friedrich Eduard Beneke (1798-1854) starb unter ungeklärten Umständen, vermutlich ertrank er im Landwehrkanal. Ob es ein Unfall, ein Mord oder ein Suizid war, blieb ungeklärt. Der junge Forscher identifiziert sich zunehmend mit dem damaligen Opfer und sieht sich selbst mehr und mehr als 'Besiegten' der Nachwendezeit. Auch er verschwindet spurlos, und seinem Verschwinden geht im Herbst 2015 ein Freund nach, der die hinterlassenen Aufzeichnungen aufarbeitet. Zwei Schicksale aus dem Berliner Universitätsbetrieb - auch wenn in Wirklichkeit Anfang der 90er Jahre kein Mitarbeiter des Instituts für Philosophie verschollen ist, so meidet der Autor doch die Gegend um den Landwehrkanal. Ein Campusroman, in dem Fakten und Fiktion, Universitäts- und Philosophiegeschichte ineinander verwoben sind und sich mancher menschlicher Abgrund auftut.
Autorenportrait
Prof. Dr. Reinhard Mehring, Studium der Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaft; Promotion in Politikwissenschaft (Freiburg), Habilitation in der Philosophie (HU Berlin), seit 2007 Professor für Politikwissenschaft an der PH Heidelberg. Zahlreiche Monographien u.a. über Thomas Mann, Carl Schmitt, Martin Heidegger, die Geschichte der philosophischen Pädagogik und die deutsch-jüdische Emigrationsphilosophie. Zuletzt im Verlag Karl Alber erschienen sind: Carl Schmitt: Denker im Widerstreit. Werk - Wirkung - Aktualität (2017), Martin Heidegger und die "konservative Revolution" (2018).