Beschreibung
Soziale Berufe sind inzwischen zu Zukunftsberufen geworden und haben einen in der Öffentlichkeit steigenden Stellenwert. Dabei wurde Soziale Arbeit lange Zeit dem diffusen Feld der Nächstenliebe und der karitativen Fürsorge zugeordnet und galt nicht als Beruf, zumal soziale Tätigkeiten häufig ehrenamtlich und ganz überwiegend von Frauen durchgeführt wurden. Der Beitrag zeichnet den Weg der Professionalisierung und Akademisierung Sozialer Arbeit historisch nach: Von den ersten Qualifikations- und Ausbildungsformaten für Kindergärtnerinnen, Jugendleiterinnen und Heimerzieherinnen, über die ersten Frauenschulen für Fürsorgerinnen, bis es 1970 erstmals möglich war, Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik universitär zu studieren und mit einem Diplom abzuschließen. Die Autoren unterscheiden zwei Richtungen der Akademisierung Sozialer Arbeit, einerseits den professionsbezogenen "Bottom-up-Prozess", und andererseits die "Top-down-Entwicklung", die die innerwissenschaftliche, disziplinbezogene Akademisierung beschreibt. Der Text erklärt die Entwicklung verschiedener Ausbildungsprofile und Akademisierungsgrade an Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten und die daraus entstehenden Konflikt- und Konkurrenzsituationen. Mit Blick auf den Bologna-Prozess und den Umbau der Studienstrukturen wird die Frage aufgeworfen, welche Auswirkung die BA- und MA-Abschlüsse auf die Berufsfelder und akademischen Grade innerhalb der Sozialen Arbeit haben. Fünf Herausforderungen für die Zukunft fassen die momentane Ausbildungssituation für die Sozialen Berufe zusammen, und zeigen deren wichtige Funktion auf, in einer unübersichtlicher werdenden, wohlfahrtsstaatlich geprägten Gesellschaft, soziale Dienstleistungen für alle Menschen sicherzustellen.
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