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Sprache oder Was den Mensch zum Menschen macht

cbt

Erschienen am 07.09.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570306284
Sprache: Deutsch
Umfang: 220 S., mit s/w-Fotos
Format (T/L/B): 1.7 x 18.8 x 14.2 cm
Lesealter: 12-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Sprache: Verblüffendes, Witziges und WissenswertesGab es eine Ursprache? Ist Jugendsprache eine eigene Sprache? Wie entziffert man Geheimschriften und wie clever sind Sprachcomputer? Anhand spannender Leitfragen präsentiert Nikolaus Nützel Interessantes und Verblüffendes rund um das Thema Sprache und erzählt in kleinen Geschichten ganz Erstaunliches .- Verblüffendes, Kurioses und Wissenswertes rund um Sprache- Mit Chiffrier-Tabellen im Kapitel Geheimsprachen

Autorenportrait

Nikolaus Nützel, gelernter Dolmetscher, Diplom-Journalist und Romanist, arbeitet als freier Journalist vor allem für den Bayerischen Rundfunk. Daneben schreibt er Sachbücher für Jugendliche, die unter anderem zweimal als "Bestes Junior-Wissensbuch" des österreichischen Wissenschaftsministeriums ausgezeichnet wurden. »Sprache oder Was den Mensch zum Menschen macht« war zudem für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und erhielt den »Luchs« von Radio Bremen und DIE ZEIT.

Leseprobe

Dieses Buch behandelt Fragen rund um die eine Fähigkeit, die den Mensch zum Menschen macht: die Fähigkeit, zu sprechen, zu schreiben, zu lesen und zu verstehen. Mit dieser Fähigkeit haben sich auch viele Sprachwissenschaftler befasst und etliche von ihnen kommen in diesem Buch zu Wort. Deshalb zunächst eine Entwarnung: Obwohl Wissenschaftler zu Wort kommen, ist das hier kein wissenschaftliches Buch, sondern eine (hoffentlich!) interessante Sammlung von Tatsachen und Überlegungen rund um die Sprache.Nun zur Warnung: Die Sammlung enthält (im Interesse der Verständlichkeit) einige Vereinfachungen. Das könnte sprachwissenschaftlich vorgebildeten Lesern sauer aufstoßen.Deshalb die Bitte: Wer dieses Buch kritisch liest, möge daran denken, dass die meisten Vereinfachungen bewusst vorgenommen wurden -eben im Sinne der Lesbarkeit. Wer aber echte Fehler entdeckt, den bitte ich, mich auf sie aufmerksam zu machen.Eine Formulierung, die einige als Fehler betrachten, habe ich allerdings wohlüberlegt vorgenommen: Im Untertitel vermissen mancheeine Silbe. Doch Sprache, finde ich, ist kein mit Strafen versehenes Gesetzbuch, sondern sie ist Klang und Rhythmus, den Menschen gestalten.Und um des Rhythmus willen habe ich beim Untertitel dieses Buchesdie Grammatikregeln großzügig ausgelegt.Nikolaus Nützel1. Am Anfang war das Wort -und dieses Wort hieß vielleicht gaga Oder: Seit wann spricht der Mensch?Es ist Vormittag an einer Ausgrabungsstelle in der südafrikanischen Wüste. Ein Archäologe legt vorsichtig den Schädel eines Urzeitmenschen frei. Mit einem kleinen Pinsel entfernt er Erde und Staub von den Knochen. Anhand der Gesteinsablagerungen, die über dem Skelett abgetragen werden mussten, können die Wissenschaftler schon während der Ausgrabung grob das Alter der Knochen schätzen: Rund zwei Millionen Jahre ist der Schädel des Homo habilis alt.Was die Forscher besonders interessiert: Wie hat der Kopf dieses frühen Verwandten des heutigen Menschen von innen ausgesehen? Vom Gehirn ist nichts mehr übrig, es hat sich längst in Erde und Staub aufgelöst. Doch mit einer besonderen Art der Röntgenuntersuchung - der Computertomografie - können die Archäologen einiges über das Hirn der Urzeitmenschen herausfinden.So hat der Homo habilis in seinem Schädelknochen eine kleine Ausbuchtung über dem linken Ohr. Beim modernen Menschen sitzt an dieser Stelle das sogenannte Broca-Zentrum im Gehirn (siehe auch Kapitel 14). Das ist ein Teil des Denkorgans, der ganz wesentlich fürs Sprechen zuständig ist. Die Schlussfolgerung der Forscher: Schon vor zwei Millionen Jahren könnten die Vorfahren des Menschen die Voraussetzungen für eine primitive Sprache gehabt haben.Ein rund 40000 Jahre alter Schädel des Frühmenschen Homo aurignacensis. Aus solchen Fundstücken schließen Sprach-Archäologen, dass das Hirn unserer Vorfahren schon die Voraussetzung für Sprache bot.Ortswechsel: Im indonesischen Urwald graben Archäologen vorsichtig Steinwerkzeuge aus dem Boden. Eine Gruppe von Frühmenschen, die die Forscher Homo erectus nennen, benutzte vor rund 800 000 Jahren offensichtlich Faustkeile und Schaber, um Tiere zu töten, Fleisch zu zerschneiden und Fell zu bearbeiten. Besonders interessant ist für die Wissenschaftler der Ort, an dem sich das Homo-erectus-Lager befindet. Es liegt auf der indonesischen Insel Flores, die schon seit Millionen Jahren vom Festland getrennt ist. Die Frühmenschen müssen also mit Flößen nach Flores gekommen sein.Und das wiederum ist nach Ansicht vieler Archäologen ein Beleg dafür, dass sich diese Vorfahren der heutigen Menschen in irgendeiner Art von Sprache miteinander verständigen konnten - sonst wäre etwas so Aufwendiges wie der Bau eines Floßes nicht möglich gewesen. Nur wer gemeinsam einen Plan entwickelt und zusammenarbeitet, kann ein Floß bauen. Und gemeinsam planen und arbeiten kann nur, wer spricht.Noch ein Ortswechsel: eine neu entdeckte Höhle in Südfrankreich. Archäologen staunen über die Farbenpracht der Malereien, die sie an der Decke finden. V Leseprobe

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