Beschreibung
'Do good' statt 'Feel good'! Alle reden davon, dass wir die Erderwärmung bekämpfen müssen. Doch mit der grassierenden Klima-Hysterie schaden wir uns nur selbst, warnt Bjørn Lomborg. Anstatt Milliarden in den Klimaschutz zu pumpen, sollten wir uns genau überlegen, welche Probleme sich zum Wohl der Menschheit tatsächlich lösen lassen. Bjørn Lomborg, ehemaliges Greenpeace-Mitglied, leugnet weder den Klimawandel noch die Tatsache, dass wir ihn selbst verursacht haben. Doch selbst mit einer schnellen und drastischen Reduzierung des CO2-Ausstoßes würden wir die Folgen der Erderwärmung nur um einige Jahre hinauszögern können. Vielen Menschen, vor allem in den Entwicklungsländern, wäre damit jedoch nur wenig geholfen. Lomborg plädiert dafür, das Geld, das zurzeit in den Klimaschutz wandert, effektiver zu investieren: etwa in die Bekämpfung von Epidemien oder in den Hochwasserschutz. Vor allem sollten wir uns darauf besinnen, dass unser oberstes Ziel nicht die Verringerung von Treibhausgasen ist, sondern die Verbesserung der Lebensbedingungen möglichst vieler Menschen. 'Do good' statt 'Feel good'!, lautet Lomborgs Appell in seiner scharfsinnigen Streitschrift, die vielen Klima-Apokalyptikern nicht gefallen wird. Lomborg zählt laut "Time Magazine" zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt.
Leseprobe
Die globale Erwärmung ist in jüngster Zeit als größte Krise in der Geschichte der menschlichen Zivilisation bezeichnet worden. Während ich dies schreibe, erobern entsprechende Artikel die Titelseiten von Time und Newsweek und dominieren die Nachrichten in aller Welt. Angesichts dieses Ausmaßes an ungebremster Verzweiflung mag es vielleicht überraschend -und vielen Menschen sogar unangemessen - erscheinen, wenn jemand ein Buch schreibt, das mit Blick auf die grundsätzlichen Zukunftsfragen der Menschheit einen optimistischen Grundton anschlägt. Es steht außer Frage, dass die Menschheit in den vergangenen Jahrhunderten für eine erhebliche Zunahme des Kohlendioxidanteils in der Erdatmosphäre gesorgt und zu einer weltweiten Klimaerwärmung beigetragen hat. Fragwürdig dagegen ist, dass die einzig mögliche Antwort auf dieses Problem in Hysterie und überhasteten, überzogenen und zu einem nie gekannten Preis erkauften CO2-Einsparprogrammen zu bestehen scheint. In einer Welt, in der Milliarden von Menschen in Armut leben, in der Millionen an eigentlich heilbaren Krankheiten sterben und in der diese Leben gerettet, das gesellschaftliche Zusammenleben gefestigt und die Umweltbedingungen verbessert werden könnten - und zwar zu einem Bruchteil der Kosten -, ist ein solches Vorgehen besonders bedenklich. Die Erwärmung der Erde ist ein komplexer Sachverhalt. Niemand - weder Al Gore noch die führenden Wissenschaftler der Welt, am allerwenigsten ich selbst - behauptet, alles darüber zu wissen und alle Lösungen zu kennen. Aber wir müssen auf der Grundlage der verlässlichsten Daten handeln, die wir von den Natur- und Sozialwissenschaften bekommen können. Der Titel dieses Buches steht für zweierlei: Die erste und auch naheliegende Bedeutung ist, dass wir unser Wissen und unsere Ressourcen auf die wirksamste Weise einsetzen müssen, um das Problem der globalen Erwärmung langfristig in den Griff zu bekommen. Die zweite Bedeutung bezieht sich auf den derzeitigen Stil der Diskussion. Gegenwärtig wird jeder, der sich nicht für die radikalsten Lösungen des Problems der globalen Erwärmung einsetzt, wie ein Aussätziger behandelt, als verantwortungslos bezeichnet und für eine potenzielle Marionette der Erdöllobby gehalten. Ich behaupte dagegen, dass dieser Stil nicht die besten Rahmenbedingungen für eine Debatte über ein so schwerwiegendes Problem bietet. Ich glaube außerdem, dass die meisten Debattenteilnehmer gute und ehrbare Absichten hegen. Wir alle wollen uns für eine bessere Welt einsetzen. Wenn wir dieses Ziel erreichen wollen, brauchen wir im Ringen um die besten Lösungsmöglichkeiten allerdings eine gemäßigtere Sprache. Schon in der Vergangenheit haben wir stets gut daran getan, besonnen über die Fragen der Zukunft nachzudenken. Wohldurchdachte Argumente bei der Arbeit an unserer Zukunft waren der Grund für unsere Erfolge in der Vergangenheit. Von dieser Besonnenheit sollten wir auch heute Gebrauch machen. Wenn es uns gelingt, gelassen zu bleiben, wird unsere Gesellschaft am Ende des 21. Jahrhunderts wahrscheinlich weniger von Tod, Unglück und Elend geprägt und dafür gefestigter sein. Den Menschen wird mehr Wohlstand zuteil werden, sie werden bisher ungekannte Lebenschancen geboten bekommen, und dies in einer sauberen und gesunden Umwelt. Vorwort zur deutschen Paperbackausgabe Dieses Buch ist bei seiner Erstveröffentlichung höchst unterschiedlich rezensiert worden. Der Deutschlandfunk meinte: "Lomborg fordert einen vernünftigen Dialog, der nicht von Panikmache, Furcht, Schrecken und Katastrophen geprägt ist", und "Lomborgs großes Verdienst ist es, uns zum Nachdenken aufzurufen, wie wir am effektivsten gegen den Klimawandel vorgehen", während die Züricher Weltwoche schrieb, ich lieferte "ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit". Diese beiden Standpunkte sind repräsentativ für einen großen Teil der Kommentare und Rezensionen zu meinem Buch. Leider sind diese Urteile häufig vom klassischen Lagerdenken zur globalen Erwärmung geprägt: Entweder Leseprobe