Beschreibung
Werbung manipuliert uns. Das ist nichts Neues? Doch! Denn wie heimtückisch die neuesten Tricks, Kniffe und Verführungstechniken der Werbeindustrie wirklich sind, wissen nur echte Insider. Jetzt packt einer von ihnen aus: Martin Lindstrom deckt auf, was er im Verborgenen der MarketingWelt erlebt hat. Dieses Buch ist die Beichte eines Werbetreibenden, der uns verrät, wie Werbung uns beeinflusst - und zwar schon im Mutterleib! Werfen Sie einen Blick durch das Schlüsselloch der Tür, hinter der die Marketing-Spezialisten ihre neuen Kampagnen entwerfen und immer mehr Fallen entwickeln, in die wir einfach hineintappen müssen. "Brandwashed ist klug, zum Nachdenken anregend - und äußerst unterhaltsam." FORTUNE
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Hersteller: Campus Verlag GmbH
Julia Berke-Müller
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DE 60486 Frankfurt
Autorenportrait
InhaltsangabeInhalt Vorwort von Morgan Spurlock 11 Einleitung: Auf Markenentzug 15 1. Buy Buy Baby - Marketing im Mutterleib 25 2. Panik und Paranoia - Wie Angst den Absatz steigert 49 3. Ohne geht's nicht - Markenfetischisten, Kaufsüchtige und warum wir ohne unser Smartphone nicht leben können 83 4. Kaufen macht sexy - Das neue Gesicht der Sexualität (und der Geschlechter) in der Werbung 115 5. Unter Druck - Die Macht der Vergleichsgruppe 147 6. Nostalgie - Die neue (und alte) Marketing-Masche 182 7. Der Royal Flush der Marketing-Profis - Die heimliche Macht von Promis und Stars 211 8. Hoffnung in Tüten - Der Preis für Gesundheit, Glück und spirituelle Erleuchtung 248 9. Big Brother is Watching You - Das Ende der Privatsphäre 276 Fazit: Was Frau Morgenson hat, muss ich auch haben - Die mächtigsten geheimen Verführer überhaupt sind wir selbst 320 Dank 344 Anmerkungen 351 Register 375
Leseprobe
Einleitung - Auf Markenentzug In Großbritannien gibt es eine Bewegung gegen das Konsumdenken namens Enough. Ihre Anhänger glauben, dass wir alle einfach viel zu viel konsumieren und unsere von übersteigertem Konsum geprägte Gesellschaft mitverantwortlich ist für viele der sozialen Missstände, die unseren Planeten belasten - von der globalen Armut über die Umweltzerstörung bis hin zur sozialen Entfremdung. Enough drängt die Menschen, sich zu fragen: "Wie viel ist genug?", "Wie lässt es sich leichter leben - mit weniger?" und "Wie machen wir unser Wohlbefinden unabhängig vom Kaufverhalten?" Das spricht mir aus dem Herzen. Marketing ist zwar mein Beruf, doch gleichzeitig bin ich auch Verbraucher. Ich habe über 20 Jahre lang im Markenkrieg an der Front gestanden, in den größten Unternehmen der Welt unzählige Stunden hinter verschlossenen Türen mit CEOs, Werbemanagern, Marketing-Experten zugebracht und ihnen bei der Entwicklung mancher der erfolgreichsten Kampagnen der letzten zwei Jahrzehnte geholfen. Ich kenne daher all die psychologischen Tricks und Kniffe, die Unternehmen und ihre cleveren Marketing- und Werbefachleute ersonnen haben, um uns bei unseren tiefsten Ängsten, Träumen und Wünschen zu packen - nur damit wir ihre Marken und Produkte kaufen. Und mitunter war ich darüber wirklich erschüttert. Ja, ich war einer von ihnen. Nein, ich bin nicht immer stolz darauf. Ich habe Kampagnen mitentwickelt, auf die ich äußerst stolz bin. Aber ich habe auch gesehen, wie weit Marketing gehen kann. Und aus diesem Grund habe ich, als ich anfing, an diesem Buch zu arbeiten - das, wie ich hoffe, dort weiter macht, wo Vance Packards Klassiker von 1957, Die geheimen Verführer, aufhört - als Verbraucher beschlossen, dass ich schlicht und einfach genug hatte. Deshalb entschied ich mich letztes Jahr für einen Markenentzug - eine Art Konsumfastenkur. Konkret nahm ich mir vor, ein ganzes Jahr lang keine neuen Marken zu kaufen. Was mir bereits gehörte - meine Kleidung, mein Handy und dergleichen -, würde ich weiter benutzen. Doch ich würde nicht eine neue Marke kaufen. Was ich unter "Marke" verstehe? Nun, in meiner Branche betrachte ich das Leben durch eine ganz bestimmte Linse: eine, die praktisch alles auf Erden - von Mobiltelefonen und Computern über Armbanduhren und Kleidungsstücken bis zu Filmen, Büchern und Nahrungsmitteln, ja, sogar Prominente und Sportmannschaften, als Marke wahrnimmt. Als eine Art von Identität. Als Mitteilung an die Welt darüber, wer wir sind oder wer wir gerne wären. Kurz, in der modernen, marketing- und werbegesättigten Welt können wir den Marken nicht entkommen. Dessen ungeachtet war ich fest entschlossen, zu beweisen, dass es trotzdem möglich war, allen Versuchungen zu widerstehen, in die uns unsere verbrauchsorientierte Kultur führt. Dass das nicht einfach werden würde, war mir klar - vor allem für jemanden, der 300 Tage im Jahr unterwegs ist. Es würde bedeuten: kein Pepsi mehr, kein Fiji Water, kein Gläschen guten französischen Weins. Das neue Album, über das ich schon so viel Gutes gehört hatte? Vergiss es. Die amerikanische Kaugummimarke, die mir so schmeckt? Keine Chance. Wie hat sich mein Lebensstil dadurch sonst noch verändert? Da ich keine Markenlebensmittel wie Cheerios oder englische Muffins mehr kaufen durfte, aß ich von nun an einen Apfel zum Frühstück. Zum Rasieren benutze ich einen batteriebetriebenen Gillette-Power-Rasierer namens Fusion. Zum Glück besaß ich ihn schon, doch da ich keine Rasiercreme mehr kaufen konnte, gewöhnte ich mir an, mich in der Dusche zu rasieren. Meine elektrische Zahnbürste und die Tube Colgate tauschte ich gegen die kleinen Reisezahnbürsten, die man im Flugzeug umsonst bekommt - und ich verwendete auch alle anderen Gratisprodukte, die Fluggesellschaften und Hotels anboten. Manches musste ich mir ganz abgewöhnen. In Länder, in denen die einheimische Küche mit Vorsicht zu genießen ist, nehme ich immer ein paar Päckchen Ramen-Fertignudeln mit. Tja,
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Ein Insider packt aus!