Beschreibung
Solange niemand den engen Pfad von Pflicht und Tugend verlässt, ist Chili eine angenehme Bleibe. Doch wehe, einer entscheidet sich für den eigenen Weg. Josephe wird ins Kloster gesteckt, als ihr Vater von ihrer Liebe erfährt. Während einer Feiertagsprozession wird ihr Kind geboren, weswegen ihr die Hinrichtung droht. Nur das große Erdbeben rettet sie vor dem sicheren Tod. Auch ihr Liebster Jeronimo kann so dem Kerker entkommen. Vom gemeinsamen Glück geblendet, beschließen sie hoffnungsfroh die Rückkehr in die Stadt. Ein fataler Fehler. Mit den Beiträgen zu allen ausgewählten Werken aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
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Autorenportrait
Heinrich von Kleist, 18.10.1777 - 21.11.1811, ist einer der lebendigsten und zerrissensten Dichter der Goethezeit. Bedroht von Armut und Krankheit, endeten seine Identitätskrisen schließlich im Selbstmord, den er gemeinsam mit Henriette Vogel beging. Zwar verwehrten ihm die Zeitgenossen den ersehnten Ruhm, aber schon folgende Jahrzehnte entdeckten Kleists außergewöhnliche literarische Qualität. Seine radikalen Zweifel und extremen Gefühlslagen verstören in ihrer ungebrochenen Aktualität.