Beschreibung
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Beratung und Therapie, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Grunde war Sigmund Freud ohne es zu wissen Kybernetiker, Systemtheoretiker und Konstruktivist. Seine binär codierten Psycho-Systeme ICH, ÜBER-ICH, ICH-IDEAL und ES, sprechen diesbezüglich eine ebenso eindeutige Sprache wie sein Strukturdeterminismus. Ganz zu schweigen davon, dass die Bedeutung der Psychoanalyse non modo in ihrer analytischen, sed etiam in ihrer synthetisch-kybernetischen Potenz liegt. Denn: Nach der Analyse des kranken Seelenlebens muß die Synthese desselben folgen! (FREUD 1919/242) Vornehmliche Aufgabe der Psychoanalyse ist die Reintegration eines fragmentierten, zerrissenen Seelenlebens in ein kohärentes und konsistentes System.
Um den Leser in die interdisziplinäre Materie einzuführen, beginne ich mit einem kurzen Abriss verschiedener psychoanalytischer Schulrichtungen und skizziere dann die wesentlichen Grundlagen der Kybernetischen Systemtheorie. Deutlich gemacht wird unter anderem, dass Systeme, egal ob Gehirn, Psyche, Bewusstsein, Unterbewusstsein oder Körper
erst durch Unterscheidung, Differenzierung, Abgrenzung von einer Umwelt ihre spezifische Identität erhalten, zugleich aber hochkomplexe Beziehungen zur Umwelt unterhalten. Systeme sind offen und geschlossen zugleich.
auf zwei phänomenologischen Ebenen operieren: Struktur- und Prozessebene. Beide stehen zueinander in Kontiguität, wie Stabilität und Dynamik, Beständigkeit und Wandel.
primär mit Eigenwerten/Eigenzuständen/Eigenerlebnissen: letztlich Eigeninformationen arbeiten.
eigensinnige Informations-Verarbeitungs-Organisationen sind, die ihre eigene Welt konstruieren und mehr oder weniger rigoros stabilisieren.
nicht direkt von außen beeinflussbar sind, sondern nur indirekt durch Störung und Irritation.
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