Beschreibung
In dieser Einftihrung soll der offene Raum vergegenwartigt werden, in dem die psychopathologische Erkenntnis sich bewegt. Es wird hier nicht der feste Grund gelegt, auf dem das Gebaude zu errichten ware; denn der jeweils eigentiimliche Grund wird in jedem Kapitel gelegt. Es werden auch noch nicht Erfahrungen berichtet, sondern Erorterungen tiber die Weisen der Erfahrungen und tiber den Sinn der allgemeinen Psychopathologie versucht. § 1. Abgrenzong der allgemeinen Psychopathologie. a) Psyehiatrie als praktischer Beruf ond Psyehopathologie als Wissen sehaft. 1m praktischen psychiatrischen Berufe handelt es sich immer um den einzelnen ganzen Menschen; sei es, daB dieser dem Psychiater zur Obhut, zur Pflege oder zur Heilung anvertraui ist, sei es, daB er vor Gericht, vor anderen Behorden, vor der Geschichtswissenschaft iiber eine Personlicbkeit ein Gutachten abgibt, sei es, daB fun der Kranke in der Sprechstunde um Rat fragt. Wahrend seine Arbeit es hier ganz mit einem individuellen Fall zu tun hat, sucht der Psychiater, um den in solchen Einzelfallen an ibn herantretenden Forderungen gewachsen zu sein, als Psychopathologe nach aligemeinen Begriffen und Regeln. 1st der Psychiater im praktischen Berufe eine lebendige, erfassende und wirkende Personlich keit, der die Wissenschaft nur eines ihrer Hilfsmittel ist, so ist dagegen dem Psychopathologen diese Wissenschaft selbst Zweck. Er will nur kennen und erkennen, charakterisieren und analysieren, aber nicht einzelne Menschen, sondern das Allgemeine.
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Autorenportrait
InhaltsangabeEinführung.- § 1. Abgrenzung der allgemeinen Psychopathologie.- a) Psychiatrie als praktischer Bemf und Psychopathologie als Wissenschaft 1. - b) Psychopathologie und Psychologie 3. - c) Psychopathologie und somatische Medizin 3. - d) Methodologie. Philosophie 5.- § 2. Einige Grundbegriffc.- a) Mensch und Tier 6. - b) Die Objektivierung der Seele 8. - c) Das Bewu?tsein und das Unbewu?te 9. - d) Inwelt und Umwelt 10. - e) Die Differenziertheit des Seelenlebens 11. - f) Rückblick 13.- §3. Vorurteile und Voraussetzungen.- a) Vorurteile (Philosophische Vorurteile, Theoretisches Vorurteil, Somatisches Vorurtcil, Psychologischcs und intellektualistisches Vorurteil, Bildvorurteile, Medizinische Vorurteile in bezug auf Quantitatives, auf Wahrnehmbarkeit und auf Diagnostik) 14. - b) Voraussetzungen 18.- § 4. Methoden.- a) Technische Methoden (Kasuistik, Statistik, Experiment) 20. - b) Konkret logische Methoden (Auffassung der Einzeltatbestande, Erforschung der Zusammenhänge, Ergreifen der Ganzheiten) 22. - c) Unausweichliche, ständig zu überwindende formal-logische Abwege (Uberwältigung durch Endlosigkeit, Festfahren in der Verabsolutierung, Scheineinsicht durch Terminologie) 27. - d) Die Abhängigkeit der psychopathologischen Methoden von anderen Wissenschaften 31. - e) Forderungen an die Methoden; methodologische Kritik und abwegige Methodologie 32.- § 5. Die Aufgabe einer allgemeinen Psychopathologie und Ubersicht dieses Buches.- a) Seinsdogmatik und methodologisches Bewu?tsein 36. - b) Die methodologische Ordnung als Prinzip der Gliederung 37. - c) Die Idee des Ganzen 38. - d) Die sachliche Bedeutung der Einteilungen 38. - e) Ubersicht dieses Buche6 39. - f) Bemerkungen zu dieser Ubersicht 40. - g) Technische Prinzipien der Darstellung 42. - h) Die Aufgabe der psychopathologischen Bildung 44.- Die Einzeltatbestände des Seelenlebens.- Einführung.- Die subjektiven Erscheinungen deskranken Seelenlebens (Phänomenologie).- Einführung.- Erster Abschnitt. Einzelphänomene des abnormen Seelenlebens.- a) Die Gliederung des einen Beziehungsganzen der Phänomene 49. - b) Form und Inhalt der Phänomene 50. - c) Ubergange zwischcn den Phanomencn 51. - d) Einteilung der Phänomenengruppen 52.- § 1. Gegenstandsbewu?tsein.- Psychologische Vorbemerkungen 51. - a) Wahrnehmungsanomalien 52. - b) Abnorme Wahrnehmungscharaktere 53. - c) Wahrnehmungsspaltung 55. - d) Trugwahrnehmungen 55. - e) Vorstellungsanomalien, Trugerinnerungen 64.- f) Leibhaftige Bewu?theiten 66.- § 2. Raum- und Zeiterieben.- Psychologische Vorbcmerkungen 67. - a) Raum (Mikropsie und Makropsie, Unendlichkeitserleben, Gestimmter Raum) 68. - b) Zeit (Bewu?tsein des augenblicklichen Zeitverlaufs, Bewu?tsein vom Zeitumfang des eben Vergangenen, Bewu?tsein der Zeitgegenwart im Verhältnis zur ferneren Vergangenheit und Zukunft, Zukunftsbewu?tsein, Das schizophrene Erleben des Zeitstillstands, des Ineinanderflie?ens der Zeiten) 69. - c) Bewegung 74.- § 3. Leibbewu?tsein.- Psychologische Vorbemerkungen 74. - a) Amputierte Glieder 75. - b) Neurologische Störungen 75. - c) Halluzinationen der Körpersinne 76. - d) Doppelgänger 77.- § 4. Das Realitätsbewu?tsein und die Wahnideen.- Vorbemerkungen iiber das RealitatsbewuBtsein 78. - a) Der Begriff des Wahns 80. - b) Primäre Wahnerlebnisse 82. - c) Die Unkorrigierbarkeit 87. - d) Die Wahnarbeit 89. - e) Echte Wahnideen und wahnhafte Ideen 89. - f) Das Problem der metaphysischen Wahnideen 90.- § 5. Gefühle und Gemütszustände.- Psychologische Vorbemerkungen 90. - a) Veränderungen der Leibgefühle 92. - b) Veränderung der Kraft- und Leistungsgefühle 92. - c) Apatbie 93. - d) Das Gefühl der Gefühllosigkeit 93. - e) Veränderung der Gefühlsauffassung der Gegenstände 93. - f) Gegenstandslose Gefühle 94. - g) Wie aus gegenstandsloeen Gefühlszuständen Welten erwachsen 96.- § 6. Drang, Trieb und Wille.- Psychologische Vorbemerkungen 98. - a) Impulsive Handiungen 98. - b) Bewu?tsein der Willenshemmung 99. - c) Bewu?tsein der Willensohnmacht und Kra