Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Anglistik - Sonstiges, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Didaktik des Englischen), Veranstaltung: Didaktische Förderung: Gymnasium, Sprache: Deutsch, Abstract: Es wird wohl kaum einen Lehrer jemals oder irgendwann gegeben haben, der in seiner wie auch immer motivierten Lehrberufungslaufbahn ganz ohne gelegentliche Ermahnungen seiner Schüler zu mehr Konzentration und Aufmerksamkeit ausgekommen wäre. Mögen solche Ermahnungen auch immer ein Akt didaktischer Verzweiflung sein, so steckt dahinter doch auch die sehr richtige Einsicht, dass im schulischen Kontext ohne eine willentliche und zielgerichtete Ausrichtung der eigenen Wahrnehmung auf die zu behandelnden Unterrichtsinhalte kein erfolgreiches Lernen möglich ist. Somit wird die Aufmerksamkeit zur goldenen Grundlage für jede Aufgabenbewältigung und steht im Zusammenhang mit anderen kognitiven Prozessen wie sowohl dem Gedächtnis als auch der Sprachrezeption und der Sprachproduktion. Als praktische Voraussetzung für eigentlich jede intellektuelle Tätigkeit gewinnt sie insbesondere in den höheren Schuljahren an Bedeutung. Denn dort wird eine aufmerksame Arbeitsweise im Rahmen bisweilen sehr straff organisierter Vorgaben erwartet, die nur wenige thematische oder zeitliche Wahlfreiheiten lassen. Wer nun aber den Titel dieser Semesterarbeit aufmerksam gelesen hat, wird sich erinnern, dass sich diese mit der Förderung von Aufmerksamkeit bei Sprachlernern in der Adoleszenz beschäftigt, einer Alterstufe also, die eher weniger mit der Fähigkeit zu konzentriertem und aufmerksamem Verhalten in Verbindung gebracht wird. Tatsächlich gilt die Pubertät insbesondere in westlichen Industrienationen als eine emotional chaotische Zeit, in der Jugendliche mit einer raschen Abfolge an konkurrierenden Sinneseindrücken und Gefühlen konfrontiert werden, mit denen sie oftmals nicht umzugehen wissen. Und es ist dieses Spannungsverhältnis zwischen erwarteter zielgerichteter Aufmerksamkeit auf der einen und emotionalem Ausnahmezustand auf der anderen Seite, das im schulischen Kontext eher die Regel als die Ausnahme ist und daher eine eingehende Beschäftigung mit diesem Thema rechtfertigt. Nicht nur für die Schüler stellt sich nämlich die Frage, wie sie ihre Stimmungsschwankungen und ihre leichte Ablenkbarkeit mit den Anforderungen in der Schule in Einklang bringen können, zumal im Englischunterricht noch erschwerend hinzukommt, dass die Instruktionen nicht in ihrer Muttersprache gegeben werden.
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