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Sinnbezirke der ältest bezeugten slawischen Namen in Österreich

Erschienen am 17.12.2015, 1. Auflage 2015
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783706908672
Sprache: Deutsch
Umfang: 470 S.
Format (T/L/B): 3.5 x 23.2 x 16.2 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Grundlage der folgenden Untersuchungen bildet das vom Institut für Öster­reichi­sche Dialekt- und Namenlexika (vormals Kommission für Mund­art­kunde und Namen­forschung) der Österreichischen Akademie der Wissen­schaften heraus­gegebene und von Isolde Hausner & Elisabeth Schuster be­arbei­tete Altdeutsche Namenbuch (ANB). Dieses Standardwerk hat die Über­­­­­­­lieferung der urkundlich bezeugten Ortsnamen in Österreich und Süd­tirol von den Anfängen bis 1200 zum Gegenstand, wurde im Zeit­raum von 1989 bis 2015 erstellt und erschien in 16 Lieferungen. Aus dem früh - also vor 1200 - bezeugten Namenschatz Österreichs lassen sich nun zwei Haupttypen von ehemals slawischen Namen herausschälen: (1) deanthroponymi­sche Toponyme, also Namen von Ört­lich­keiten, die einen Per­so­­nennamen inkorporieren, und (2) Toponyme, die auf Appellativa aufbauen. In dieser Untersuchung werden ausschließlich Na­men des Typs (2) behandelt. (Anthropophore Fälle werden nur dann berücksichtigt, wenn sich aus ihnen Appellativa extrahieren lassen, die für unsere Studie eine gewisse Relevanz haben). Dabei gingen wir methodisch folgendermaßen vor: den einzelnen Onymen, die einen bestimmten Sinnbezirk bzw. ein bestimmtes Wortfeld konstituieren, werden zunächst die gemein­slawische appellativische Grundform und ihre Basis­bedeutung, dann die inner­slawische Verankerung eben dieser Grund­form und schließlich die Ety­mo­logie voran­gestellt. Hernach werden die ein­zel­nen Lemmata unter Zu­grun­de­legung des nach­stehenden Gliede­rungs­sche­mas analysiert: a) Be­stimmung des Referenz­objektes, b) Präsentation der äl­tes­ten Quellen (also von den Anfängen bis 1200) in ihrem Minimalkontext, c) An­reicherung des Quellenmaterials durch Belege, die das ANB nicht mehr er­fasste. (Diese Anreicherung war not­wendig, weil sich so mancher Name erst durch die nach 1200 abgefassten Be­lege etymologisieren lässt). Abhandlungen, die der sprachhistorischen Interpretation slawischer Namen in Öster­reich gewidmet sind, gibt es zu Hauf. Was bislang u. E. fehlte, ist die Gliederung dieser Namen nach Be­nennungsmotiven bzw. nach Sinn­bezirken. Nur durch eine derartige Gliede­rung kann - zumindest in Ansätzen - deutlich gemacht werden, welchen Men­­schen­typ die früh- und hoch­mit­tel­alter­li­chen Slawen in Öster­reich re­prä­sen­tierten, welche Vorlieben sie hatten, wie sie ihre Umwelt erfassten und ge­stalteten, wie sie wirtschafte­ten u. a. m. All das lässt sich - bei aller gebo­te­nen Vorsicht - aus dem slawischen Namenschatz able­sen. Hier vermag die Ono­­mastik ein - manchmal stärkeres, bisweilen schwäche­res - Licht in das Dun­kel der Geschichte zu senden.

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