0

Unser Freund James Joyce

Oktaven, Die literarische Reihe für Kunst im Leben und Lebenskunst

Erschienen am 12.03.2018
Auch erhältlich als:
24,00 €
(inkl. MwSt.)

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783772530050
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 20.5 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Joyce in jungen Jahren als Dubliner Type, auffällig legendenumrankt, Joyce als Autor, als Geschäftsmann, als Mensch: in vielen Facetten tritt James Joyce vor Augen in diesem Buch, das oft überraschend und immer lebensnah ist. Dabei entsteht ein kräftiges Bild vom damaligen Dublin und seiner literarischen Szene. - Ein köstlicher Fund für jeden Joyce-Liebhaber und alle, die es werden könnten.

Autorenportrait

Padraic Colum (1881 - 1972) bewegte sich ab den 1890er Jahren als Autor von Gedichten und Theaterstücken in der literarischen Szene von Dublin, wo er James Joyce bis zu dessen endgültigem Abschied in die "Verbannung" auf dem Kontinent immer wieder erlebte. Die zwischen den beiden entstandene Freundschaft setzte sich mit längeren Wiederbegegnungen in Paris fort, auch nachdem Colum und seiner Frau Mary 1914 in die USA übergesiedelt waren.

Leseprobe

Im Sommer 1904 war von einer Laute die Rede. Joyce wollte zu einem Unternehmen aufbrechen, hieß es, bei dem er Laute spielen und dazu singen würde. Ob er ein Engagement für so einen Auftritt bekommen hatte oder ob es sich um eine private Unternehmung handelte, war nicht herauszubekommen. Der Schauplatz für sein Lautenspiel und seinen Gesangsvortrag sollte einer der englischen Badeorte sein, Brighton oder Bournemouth. Ich konnte mir eine schlanke Gestalt in weißen Hosen, mit Segeltuchschuhen, einem Strohhut und einem schwarzen Jackett, die am Strand promenierte, gut vorstellen. Der Bänkelsänger war noch nicht durch den Sänger im Radio verdrängt worden. Es gab Singspielhallenkünstler, die ihr Publikum mit ihrem Gesang erfreuten. Freilich waren ihre Darbietungen komisch, doch Joyce blickte deshalb nicht auf sie herab. Er konnte sehr gut den Varieté-Schlager At Trinitiy Church I met my doom vortragen. Doch in meiner Vorstellung würde sich Joyce darauf verlegen, dem englischen Publikum die Lieder wieder nahezubringen, die von der Laute inspiriert waren.