Beschreibung
Kisch ist ein großartiger Dramaturg der Wirklichkeit. DER SPIEGELDie Geburtsstunde des Rasenden Reporters: Jeden Tag stenographiere ich meine Lebensweise und meine Gedanken, die Lebensweise und Gedanken von Hunderttausenden Die Kameraden spotten: Schreib das auf, Kisch! Der Satz wird zur ständigen Redensart Kisch schreibt auf, wenn der letzte Hosenknopf abreißt, wenn das einzige Stück Seife in den Brunnen fällt, wenn Blut in den Essnapf spritzt. Manches schreibe ich auf, was ich als Journalist nicht gewusst hätte. Manches hätte ich als Journalist auch dann nicht geschrieben, wenn ich es gewusst hätte, denn es wäre mir zu belanglos erschienen. Manches schreibe ich auf, was ich als Journalist nicht hätte schreiben dürfen, die Zeitung nicht gedruckt hätte. Mein Tagebuch weiß und darf. Welch ein Unterschied zwischen ... einem Tag, den die Zeitung spiegelt, und einem Tag, im Schützengraben überlebt. EGON ERWIN KISCHVon einem unbezwinglichen Drang des Beobachtens und Berichtens getrieben, geleitet von einem unvergleichlichen Gespür für die skurrilen wie die entlarvenden Momente im Kriegsalltag, schrieb Egon Erwin Kisch seine Erlebnisse als Soldat 1914/15 unmittelbar an der Front nieder, im Feldlager, im Schützengraben. Dieses unverhüllte, direkt dem Leben entnommene Bild des Krieges ist nicht zuletzt ein beeindruckendes Stück Literatur.Das Tagebuch eines bedeutenden Schriftstellers. HANS MAYERMit dem BerichtEin Reporter wird Soldat
Autorenportrait
Egon Erwin Kisch wurde 1885 in Prag geboren. Dort besuchte er die Journalistenschule, war als Lokalreporter für "Bohemia" tätig. Er war Soldat im ersten Weltkrieg. 1921 übersiedelte er nach Berlin, unternahm Reportagereisen in die Sowjetunion, die USA und nach Australien. Nach dem Reichstagsbrand wurde er festgenommen und anschließend nach Prag abgeschoben. Stationen seines Exils: von 1933 bis 1939 Paris, 1937/38 Spanien, nach Kriegsbeginn USA, seit 1940 Mexiko. 1946 kehrte er nach Prag zurück, dort starb er 1948.
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