Beschreibung
Die fotografischen Arbeiten von Hans Georg Esch (*1964 in Neuwied) vereinen höchste technische Präzision mit sorgfältiger Gestaltung und spektakulären Momenten des Sehens. Seine Auseinandersetzung mit der Landschaft und dem Baugeschehen des Fürstentums Liechtenstein resultiert in großen Einzelbildern sowie in Tableaus aus mehreren kleinen Ansichten zu einem Thema. Das können Fassadenausschnitte der Vaduzer Banken sein oder abgestellte Wohnwagen, aber auch Variationen über die Veränderungen der Landschaft durch mehr oder minder starken Schneefall. Die Einzelbilder umfassen sowohl panoramatische Ansichten des ganzen Fürstentums als auch Ausschnitte von Bergmassiven oder Bauvolumina wie dem Parlamentsgebäude. In Liechtenstein interessieren Hans Georg Esch weniger die dramatischen Effekte von Sonnenlicht und tiefen Schlagschatten - die setzt er gern bei städtischen Panoramen in China oder den arabischen Staaten ein. Hier im Herzen Europas und der Alpen herrscht oft das feuchte Klima der tief hängenden Wolken und des saftigen Grüns nach einem Regenguss. Bei diesem Licht kann er die unendlichen Details von felsigem Gestein wie von gestrichenem Beton festhalten, die seinen Bildern eine alles verbindende Textur geben. Selbst der Rhein zeigt immer seine enorme Bewegtheit im festen Flussbett und nicht nur mit der Fußgängerbrücke wird dem Wasser das Holz entgegengesetzt. Als Architekturfotograf ist Hans Georg Esch für die größten Entwurfsbüros in der ganzen Welt unterwegs. Ein so überschaubares Land wie Liechtenstein ins Bild zu setzen, ist für ihn eine ganz andere Herausforderung. Die Unterschiede der Jahreszeiten und des Lichts werden bedeutsam, die Differenzen im Detail sind wichtiger als das große Ganze, das insgesamt aus einem gut bekannten Panorama besteht: unten der Rhein, oben die Burg, davor und daneben viele Häuser. Die Präzision seiner Arbeit - man kann förmlich jeden Stein zählen auf seinen Bildern - erhält hier einen besonderen Wert: Es sind die kleinen Grate auf den Felsen, die zahllosen Baumwipfel, die fein gezeichneten Wolken, die den Reiz Liechtensteins in seinen Bildern ausmachen. Daher bleibt auch jedes Bild ein vollständiges Werk, bei aller Identität der Gruppe im Oeuvre; ein Werk, das eine genaue Betrachtung und intensive Auseinandersetzung lohnt, immer wieder.
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