Beschreibung
Mutig, entschlossen und mit beispiellosem Einsatz kämpfte Simon Weil zeit ihres Lebens für eine bessere Welt. Dabei stellte sie die leidvolle Erfahrung der Fabrikarbeiter und -arbeiterinnen in den Mittelpunkt ihres Engagements. Überraschenderweise steht Weils Vision zur Lösung der sozialen Frage in engem Verhältnis zu Gott. Dabei geht es ihr aber keinesfalls um ein Aufgeben des Weltlichen im Glauben. Die Ordensschwester Britta Müller-Schauenburg beschreibt Weils Haltung in ihrem Vorwort vielmehr als einen "geistlichen Umgang" mit "geistlosen Routinen": Fremdbestimmtheit und Sinnlosigkeitsempfindungen, die sich wie die soziale Ungerechtigkeit bis heute weiter ausbreiten. Weils Texte, die jetzt endlich auf Deutsch vorliegen, legen davon ein eindrucksvolles Zeugnis ab.
Autorenportrait
Simone Weil (1909-1943) war eine französische Sozialrevolutionärin, Philosophin, Mystikerin und Lehrerin jüdischer Abstammung. Nachdem sie 1931 ihr Philosophiestudium abgeschlossen hatte, trat sie zunächst als agnostisch orientierte Gewerkschafterin und gleichwohl Kritikerin des Marxismus in Erscheinung. Nach mehreren spirituellen Erlebnissen sowie den Erfahrungen des Spanischen Bürgerkriegs entwickelte sie ein starkes Interesse an christlicher Mystik. Das Verhältnis von Politik und Religion wurde eines ihrer zentralen Themen. Nicht nur ihr philosophisches Denken, sondern ihre gesamte Lebensführung war von einem radikalen sozialen Engagement durchdrungen, für das sie an ihre Grenzen ging. Weil starb im Alter von 34 Jahren in einem englischen Sanatorium an Tuberkulose.
Schlagzeile
Gegen Sinnlosigkeit und Fremdbestimmtheit