Beschreibung
Ein packender, ein atemloser Polit-Thriller Es ist ein Schuss, der das Leben der Soldatin Mattea für immer verändert. Von ihr selbst abgefeuert trifft er eine Freundin und Mattea muss fliehen, ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit. Doch wohin in einem inzwischen rechtspopulistisch regierten Staat Österreich, der seine Bürger lückenlos überwacht? Zum ersten Mal findet sich die regimetreue Mattea auf der Seite der Rechtlosen wieder. Als sie auch noch mit einer untergetauchten Revolutionärin verwechselt wird, ist das ganze Land hinter ihr her. Doch ausgerechnet die Widerstandsbewegung springt ihr nun bei. Matteas Weltbild gerät ins Wanken. Die europäische Politik hat in der Flüchtlingsfrage versagt. Rechtspopulisten haben die Macht übernommen und Österreich zu einem hoch technologisierten Überwachungsstaat geformt, in dem niemand mehr frei ist. Ein Zustand, mit dem die Soldatin Mattea eigentlich ganz gut zurechtkommt. Als sie am Vorabend ihrer Hochzeit eine Freundin im Drogenrausch erschießt, muss sie fliehen. Plötzlich gehört Mattea zu den 'Wertlosen', zu denen, die außerhalb der Gesellschaft stehen und sie wird erbarmungslos gejagt. Es ist die innere Zerrissenheit von Mattea, die zwischen blinder Regimetreue und der Auflehnung gegen offensichtliches Unrecht schwankt, die diesen Polit-Thriller zu etwas ganz Besonderem macht.
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Autorenportrait
Gudrun Lerchbaum, geboren 1965, wuchs in Wien, Paris und Düsseldorf auf und studierte Architektur und Philosophie. Nach verschiedenen Jobs arbeitete sie viele Jahre als Architektin und lebt heute als freie Schriftstellerin in Wien.
Leseprobe
Automatisch tippe ich auf mein Band, um die Karte aufzurufen, und es leuchtet auf. Alarmierende Symbolkaskaden rollen über das Display und ich schnappe nach Luft. Jeder, den ich kenne, will mich offenbar erreichen. Panisch reiße ich das Band vom Handgelenk und knicke es, bis es bricht. Ob dieser kurze Netzkontakt ausgereicht hat, um mich zu lokalisieren? Jetzt ist es kaputt. Auch andere leben ohne. Die Wertlosen, die sich keines leisten können oder nicht geortet werden wollen. Wenn ich mich nur früher dafür interessiert hätte, wie und wo sie überleben. Personalausweis, Führerschein, Bankverbindung, Internet und Fon sind jetzt für mich Vergangenheit. Nach einem Blick auf den Mann gegenüber, der immer noch schläft, stehe ich auf, öffne das Fenster, ein paar Zentimeter nur, um ihn nicht aufzuwecken, werfe das schimmernde Band durch den Spalt und kauere mich wieder in meine Ecke.