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Begegnungen mit Peter Schreier

Erschienen am 01.11.2020, 1. Auflage 2020
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783867292634
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S., 28 Schwarz-Weiß-Abbildungen
Format (T/L/B): 2.7 x 21.5 x 15.6 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Am 25. Dezember 2019 verstarb Peter Schreier in Dresden. Als Tenor und als Dirigent verfügte er über eine einzigartige Wirksamkeit über den gesamten Erdball. Das schloss unzählige Begegnungen mit Persönlichkeiten des internationalen und regionalen Musiklebens ein. Davon und von seiner Ausstrahlung zeugt der Band 'Begegnungen mit Peter Schreier'. Mosaikartig berichten Dirigenten und Musiker, Sängerinnen und Sänger, Pianisten, ein Komponist und andere über ganz unterschiedliche Aspekte ihrer Zusammenarbeit: im Konzert- und Opernalltag, in Proben und bei Aufnahmen sowie im persönlichen Umfeld. Sowohl renommierte Persönlichkeiten als auch Musikschaffende jüngerer Generationen haben 2020 zur Feder gegriffen. Sie bieten ein beeindruckendes Abbild Peter Schreiers, der gern mit jungen Musikern zusammengearbeitet hat. Somit entsteht auch ein farbiges Bild des Menschen Peter Schreier. Er vermochte es über Jahrzehnte, seine Hörer im Tiefsten ihrer Seele zu erreichen und innerlich zu bewegen. Zu den 30 Erinnerungstexten gesellen sich vier Reden zu Preisverleihungen an Schreier, objektivierend bzw. persönlich einordnend. Drei Texte verbalisieren Schreiers Sicht auf Bach, den zentralen Komponisten seines Lebens seit seiner Zeit im Dresdner Kreuzchor, sowie seine Tätigkeit im Musikland Österreich und in Japan. Mit den Reden im Abschiedsgottesdienst für Peter Schreier am 8. Januar 2020 in der Kreuzkirche zu Dresden und einer Bildauswahl wird der Band abgerundet. Die Beiträge stammen von: Hansjörg Albrecht, Daniel Barenboim, Olaf Bär, Herbert Blomstedt, Reimar Bluth, Peter Damm, Markus Deckert, Helmut Deutsch, Fabian Enders, Brigitte Fassbaender, Kazuo Fujino, Gertraud Geißler, Patrick Grahl, Peter Gülke, Ludwig Güttler, Hartmut Haenchen, Eckart Haupt, Wolfgang Hentrich, Matthias Herrmann, Robert Holl, Marek Janowski, Günter Jena, Hans John, Matthias Jung, Egbert Junghanns, Roderich Kreile, Edith Mathis, Siegfried Matthus, Edda Moser, Dirk Mürbe, Martin Petzold, Andreas Priebst, Camillo Radicke, Peter Rösel, András Schiff, Torsten Schreier, Ute Selbig, Norman Shetler, Christian Thielemann, Markus Vorzellner sowie Heinz Zednik.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Sax-Verlag, Inh. Birgit Röhling
Birgit Röhling
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DE 04416 Leipzig

Autorenportrait

Prof. Dr. Matthias Herrmann - Der Herausgeber über sich Geboren 1955 im Erzgebirge. Seit 1966 wohne ich in Dresden (mit Unterbrechung während des Musikwissenschafts-Studiums an der Leipziger Universität), zunächst im Kreuzchor-Alumnat in Dresden-Striesen, hatte dort Violoncello-Unterricht bei einem Musiker der Dresdner Philharmonie und fand nach und nach Gefallen am reichen Musikleben der Elbestadt. In der Kreuzkirche sangen wir wöchentlich in Vesper und Gottesdienst, gaben regelmäßige Konzerte (auch mit Staatskapelle und Philharmonie) und freuten uns, wenn Berühmtheiten zu uns kamen: der Komponist Hans Werner Henze aus Italien oder der aus dem Kreuzchor hervorgegangene Lothar Voigtländer (beide dirigierten eigene Werke). Dann waren da natürlich die bekannten Solisten in den Oratorienaufführungen: besondere Verehrung erfuhren damals die Sopranistin Adele Stolte, Theo Adam und Peter Schreier, der am Ende der 1960er-Jahre längst die obere Stufe erklommen hatte und sich in den Pausen, auch bei Schallplattenaufnahmen, freundlich-entspannt zeigte. So wurden uns damals, ohne selbst Solist oder Präfekt zu sein, hohe Interpretationsmaßstäbe wie von selbst vermittelt. Irgendwie muss Peter Schreier von meiner Tätigkeit für den kompositorischen Nachlass des 1971 gestorbenen Kreuzkantors Rudolf Mauersberger im Auftrag der Sächsischen Landesbibliothek (wo ich später in der Musikabteilung arbeitete) erfahren haben, denn er hatte dazu Fragen. So begann unser persönlicher Kontakt. Auf dem Standpunkt stehend, dass sich ehemalige Kruzianer gleich welchen Alters duzen, forderte er mich schon früh zur vertrauten Anrede auf. Zu Mauersbergers 100. Geburtstag 1989 plante die Dresdner Musikhochschule (an der ich seit 1987 tätig bin: zunächst am Heinrich Schütz-Archiv, ab 1993 als Professor für Musikgeschichte) eine Tagung. Rechtzeitig baten wir Peter Schreier um einen Vortrag, was er mit den Worten ablehnte: 'Das ist euer Metier als Musikwissenschaftler, mein's nicht unbedingt, aber vielleicht kann ich im Vorfeld ja irgendwie helfen.' Als ich im Februar 1988 einen Aufnahmetermin der Johannes-Passion in der Dresdner Lukaskirche besuchte und wir in der Pause über alles Mögliche redeten, gab ich unumwunden zu, für Westberlin offenbar keinen Pass zu erhalten, um Mauersbergers langjährige Sekretärin Erna H. Hofmann aufsuchen und interviewen zu können. Er: 'Ich kümmre mich!' - und es klappte. Später, vor seinem 60. Geburtstag, erfreuten ihn meine Aktivitäten zum Aufspüren aller Rundfunkaufnahmen mit ihm als Knabensolisten. Zwar war bereits eine Auswahl auf der Schallplatte 'Vom Knabenalt zum lyrischen Tenor' enthalten, aber meine Recherchen förderten weitaus mehr Aufnahmen (19) zutage, was ihn verblüffte. Mit seiner Hilfe entstand eine eigene CD mit meiner Auswahl bei Berlin Classics. Seitdem war der Kontakt regelmäßiger. Als ich viel später, zu Beginn des Jahres 2006, an seinem Haus vorbeikam und ihn zufällig traf, sagte ich ihm, wie konsequent ich sein Aufgeben des Singens fände - seine Antwort sinngemäß: Endlich mal einer, der mich bestärkt im Gegensatz zu vielen anderen, denen ich mich erklären muss! Nun war er, von auswärtigen Dirigaten und Meisterkursen abgesehen, sehr häufig in Dresden. Ich bat ihn hin und wieder für eigene Veröffentlichungen um Texte, die so entstanden, dass ich ihn interviewte und daraus die Sätze in seinem Sinne formte, so über Schumann, Mauersberger, Karl Richter u. a. Wenn er bestimmte Notenausgaben brauchte, rief er mich an. Ich entlieh diese in unserer Hochschulbibliothek und brachte sie nach Oberloschwitz, wo ich ohnehin gern am nahegelegenen Wachwitzer Weinberg spazieren ging. Der Kontakt wurde häufiger und enger. Wir trafen uns, auch mit seiner Frau Renate und Freunden, im Schillergarten. Oder besuchten gemeinsam ein Konzert, verbrachten erfüllte Tage in Wien, fuhren dort zum Heurigen nach Heiligenstadt oder speisten den berühmten Tafelspitz in Plachuttas Restaurant auf der Wollzeile. Dem bereits von Schmerzen G

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