Beschreibung
Nashville, 1869. Maggie Linden ist eine passionierte Reiterin und trainiert ihr Pferd Bourbon Belle für ein großes Rennen. Doch als der Farm ihres Vaters die Zwangsversteigerung droht, scheinen ihre Träume zu zerplatzen. Unterdessen versucht der attraktive, etwas kantige irische Einwanderer Cullen McGrath in Tennessee Fuß zu fassen. Überall stößt er auf verschlossene Türen, bis Maggies Vater ihm ein ungewöhnliches Angebot macht. Eine spannende, manchmal zum Weinen und manchmal zum Lachen bringende Geschichte von Menschen, die gegen alle Konventionen ihren Überzeugungen und Träumen folgen.
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Hersteller: Francke-Buch GmbH
Stefan Jäger
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Autorenportrait
Tamera Alexander ist für ihre historischen Romane schon mehrfach mit dem Christy Award ausgezeichnet worden, dem bedeutendsten christichen Buchpreis in den USA. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei erwachsenen Kindern in Nashville.
Leseprobe
Kapitel 1 Nashville, Tennessee 4. Mai 1869 "Ruhig, Mädchen", flüsterte Maggie, während sie die Lederzügel fest in den Händen hielt und von der Felswand hinabschaute. Das Stimmengewirr der Zuschauer auf der Rennbahn unter ihr wehte im kühlen Morgenwind zu ihr herauf. Sie beugte sich vor, um dem Vollblutpferd den Hals zu streicheln. "Warte nur", flüsterte sie beruhigend und spürte die gespannte Vorfreude, die in der Luft lag. "Unser Tag wird kommen." Noch während sie das sagte, schlug ihr eigener Puls ein wenig höher. Bourbon Belle scharrte auf der Erde und Maggie spürte, dass die Stute mit jeder Sekunde ungeduldiger wurde. Der Startschuss ertönte. Die Pferde auf der Rennbahn unter ihnen stürmten genauso los wie Bourbon Belle über ihnen auf dem Felsplateau. Eine unbändige Freude schoss durch Maggies Adern. Belle erwachte zum Leben. Maggie überließ dem Pferd die Führung und erlaubte der Stute, jedem Instinkt zu folgen, den ihr der muskulöse Körper eingab - dem unbändigen Instinkt zu laufen. Belles Hufe polterten über den glatten Feldweg und Maggie ahnte, dass Willie dieses Gefühl erlebte, wenn er mit Belle unten auf der Rennbahn mit den anderen um den Sieg ritt. Allerdings war der Junge nur halb so schwer wie Maggie, sodass er und Belle fast über den Boden flogen. So würde es auch wieder beim Rennen in ein paar Tagen sein. Die Strecke war nur zwei Kilometer lang und das Rennen dauerte kaum zwei Minuten. Das Hämmern ihres Herzens war Maggies Zeitmesser, als Belle um die vertraute Kurve auf dem Weg bog und die kräftig ausholenden Beine der Stute die Strecke im Nu zurücklegten. Maggie beugte sich vor, wie sie es mit Willie immer eintrainierte. Sie fühlte, wie der Wind die Nadeln aus ihren Haaren zerrte, und genoss die Freiheit, die man nur bei einem solchen Ritt erlebte. Obwohl sie wusste, dass dieser Friede bestenfalls von kurzer Dauer sein würde, kostete sie ihn in vollen Zügen aus. Belles Hufe polterten und Maggie trieb sie an, während die letzte Wegstrecke vor ihnen auftauchte. In diesem Moment stiegen unterhalb von ihnen Jubelrufe von der Rennbahn auf. Als Maggie kurz den Kopf drehte, sah sie ein Vollblutpferd, das in diesem Moment die Ziellinie passierte. Belle galoppierte mit voller Kraft weiter und verlangsamte ihr Tempo erst, als Maggie an den Zügeln zog. Atemlos hielt Maggie an und genoss den süßen Duft des Grases in vollen Zügen. Sie beugte sich vor, um Belle zwischen den Ohren zu streicheln. "Gut gemacht, Mädchen." Maggie atmete tief ein. "Dass wir nicht noch schneller waren, lag allein an mir." Belle wieherte, als wolle sie ihr recht geben, und Maggie lächelte. Die Siegesprämie bei dem bevorstehenden Rennen - falls Willie und Belle das Rennen gewannen, wovon Maggie felsenfest überzeugt war - würde nicht annähernd ausreichen, um die ausstehenden Steuerschulden für Linden Downs zu zahlen. Aber sie hoffte, dass das Geld genügen würde, um das Grundsteueramt etwas milde zu stimmen. Wieder einmal. Belle hatte bereits die letzten fünf Ausscheidungsrennen gewonnen und angesichts der vielen Veranstaltungen auf der Burns-Island-Rennbahn rechnete Maggie in den nächsten Monaten mit einer relativ sicheren Einnahmequelle. Aber Maggies großes Ziel war das Peyton Stakes im Herbst, das größte Pferderennen im ganzen Land mit der höchsten Siegprämie der Geschichte. Dieses Rennen würde hier in Nashville ausgetragen werden. Die Frage war nur, ob Linden Downs sich bis dahin über Wasser halten konnte. Ihre Bourbon Belle, die dreijährige Stute, die sie schon als Fohlen aufgezogen hatte, würde auch dieses Rennen gewinnen - die Wettkampfzeiten der Stute bewiesen das ohne jeden Zweifel. Maggie hoffte nur, dass keine unvorhergesehene Konkurrenz antreten würde. Trotz ihres Vertrauens in die Fähigkeiten ihrer Stute empfand sie die nächsten Monate wie eine unüberwindliche Hürde. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass sie und ihr Vater, obwohl sie so lange durchgehalten hatten, ihr Zuhause in letzter Minute doch noch verlieren k