Beschreibung
Wie ist das, wenn die lieben Verwandten krank und schwach in mein Leben treten? Was passiert, wenn man allein in einem Pflegeheimzimmer stirbt? Wie und wo will ich selbst sterben? Werde ich überhaupt alt werden? Werde ich wirklich sterben? Und was ist mit dem Teufel, ist er verantwortlich? Worin besteht das Böse, das er angeblich verkörpert? Ausgehend von einer realen Situation, nämlich der Unterbringung eines schwer kranken Familienmitglieds in einem städtischen Altenpflegeheim in Leipzig, versammelt "Es könnte auch schön werden" unterschiedliche Texte zur Frage, wie man dem Alter beikommt und wie dem Tod. Jeweils auf ihre Weise versuchen sie Annäherungen an die allgegenwärtige Frage, wie man nicht nur als Individuum, sondern auch als Gesellschaft mit Alter und Tod umgeht. Szenische bzw. auf einem Konzept von Mündlichkeit basierende Texte und Gedichte stehen als einander ergänzende Möglichkeiten sprachlicher Annäherung nebeneinander. Der titelgebende Text "Es könnte auch schön werden" ist das Script zu einem Tanz-Sprechstück, das in Teilen auch von mir selbst umgesetzt werden wird, während "Brief" als ein poetologischer Kommentar in Versform das Script ergänzt. Das Gedichte-Kapitel "Ich erzähls euch, meinen Freunden" ist das Gegenstück zum Script. "Halbtotengespräche" schließlich ist eine momentan Fragment gebliebene dramatische Dichtung, und in "Materialien" sind Take-outs, Texte aus frühen Fassungen und zusätzliche Arbeiten zum Thema versammelt. Martina Hefter
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Autorenportrait
Martina Hefter, geboren 1965 in Pfronten/Allgäu, lebt und arbeitet als Autorin und Performancekünstlerin in Leipzig. Sie verknüpft in ihren Arbeiten darstellende und textliche Verfahrensweisen und ist Mitglied des Leipziger Performancekollektivs Pik 7. Zuletzt veröffentlichte sie die Gedichtbände "Vom Gehen und Stehen. Ein Handbuch", kookbooks 2013, und "Ungeheuer. Stücke/Gedichte", kookbooks 2016. Ihre letzten performativen Arbeiten waren "Writing Ghosts", eine Performance-Installation im Rahmen von "Step-Text" am LCB Berlin (2015), das Tanzstück "Wenn ich diesen Fuß hebe" beim Festival "Tanz Schrittweise" in Graz (gemeinsam mit Jana Rath, 2016), das einen Teil des Bandes "Ungeheuer" umsetzte, sowie 2017 mit dem Kollektiv Pik 7 die Performance "Stellen Sie sich vor, Sie haben Hühner, wollen aber Rosen". Zudem arbeitete sie als Interpretin für "These Associations" von Tino Sehgal.