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Von den Elementen

Gedichte, Reihe Neue Lyrik 18

Erschienen am 17.07.2019
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783948305024
Sprache: Deutsch
Umfang: 72 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 20.5 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Sebastian Weirauch konfrontiert uns in seinem Debütband mit den klassischen vier Elementen (Luft, Wasser, Erde, Feuer), wie wir sie von der Antike her kennen, ohne die das Leben auf dem Planeten unvorstellbar ist. Doch es sind nicht die Elemente in ihrer puren Gestalt, sondern in ihren durch die menschliche Existenz beeinflussten Erscheinungsformen. Dies wird an jeder Stelle spürbar, und es teilen sich in den Versen auch die Verletzungen mit, die unsere Eingriffe in die Natur zeitigen, wenn es beispielsweise heißt: "Hier roch es nach Petroleum / Aufgeblähte Robbenkörper / trieben farblos im Wasser."

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Poetenladen
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Autorenportrait

Sebastian Weirauch, 1984 in Mönchengladbach geboren, lebt in Braunschweig und Leipzig. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut, an der RWTH-Aachen und an der Stanford University. 2017 promovierte er über Elfriede Jelinek. Nach Tätigkeiten als Dozent, (Radio-)journalist, Jugendbetreuer und Altenpfleger arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig. 2019 war er Finalist beim Literarischen März. "Von den Elementen" ist sein Lyrikdebüt.

Leseprobe

Bruchzonen - Zu Sebastian Weirauchs Band: Von den Elementen - von JayneAnn Igel Wir sind kosmische Subjekte, in unserer irdischen Existenz, alles gemahnt an Raumfahrt. Es macht keinen Unterschied, ob wir untertage unterwegs sind, auf dem Wasser, in der Tiefsee oder in der Luft. Dies mit einer gewissen Waghalsigkeit, denn trotz all des Wissens, das wir angesammelt haben, gleicht es oft genug einer Expedition ins Unbekannte. Auf der man auch schon mal verloren gehen kann: Ich habe dich / nicht achtlos / im Sandstein / stehen lassen (aus Lumineszenz-Methode). Wir glauben, unser Lebensumfeld, die Erde zu kennen, und werden doch immer wieder überrascht. Wir sind Argonauten, Astronauten, mit Na­vigation hat unser ganzes Leben zu tun, ganz gleich, ob es sich um Sphären, Schichten oder Beziehungsgeflechte, gar Sprachen handelt. Von jeher kam der Nautik in der Menschheitsgeschichte eine außerordentliche Bedeutung zu, Naus, das Schiff, das Boot taucht schon in sehr alten Texten auf. Begrifflichkeiten der See­fahrt fanden später Eingang in Luft- wie Raumfahrt. - Sebastian Weirauch konfrontiert uns in seinem Band mit den klassischen vier Elementen (Luft, Wasser, Erde, Feuer), wie wir sie von der Antike her kennen, ohne die das Leben auf dem Planeten unvorstellbar ist. Wobei etwa das Feuer hier auch die Energie imaginiert, der wir die Entstehung des Weltalls zu verdanken haben. Doch es sind nicht die Elemente in ihrer puren Gestalt, sondern in ihren durch die menschliche Existenz beeinflussten Erscheinungsformen. Dies wird an jeder Stelle spürbar, und es teilen sich in den Versen auch die Verletzungen mit, die unsere Eingriffe in die Natur zeitigen, wenn es beispielsweise heißt: Hier roch es nach Petroleum / Aufgeblähte Robbenkörper / trieben farblos im Wasser (aus Das nautische Jahrbuch). Weirauch schickt uns hinein in das Innere der Elemente, lässt uns an einer Exkursion teilhaben, die mitunter an die utopische Literatur eines Jules Verne erinnern mag. Die Texte vermitteln den Eindruck, es mit Modellen zu tun zu haben, Struktur- und Denkmodellen, die durchaus spekulativen Charakter haben. Aber auch mit Luft-, Seefahrts- und Erdgeschichte, die Ge­schichte der Erderkundung, die immer wieder anklingt. Im Eigentlichen sind es die Introspektionen eines dichterischen Ichs. Eines Ichs, das sich als elementar, wesentlich erfährt, und so auch die Bezie­hungen, die es eingeht, zu anderen Subjekten, zu Dingen, den Elementen, zum Umfeld. Beziehungen, die fragil erscheinen, be­grenzt, gefahrvoll, und die so etwas von der Unsicherheit widerspiegeln, in der irdisches Leben vom Grunde her statt hat. (.)