Beschreibung
Merlina forscht als Hüterin des alten und neuen Wissens in den seit Jahrhunderten verschlossenen Archiven der Menschheit und bringt Unglaubliches ans Licht. Sie erkennt, wo die Menschheit in die falsche Richtung abbog und weshalb Frauen jahrhundertelang solch schlechte Karten hatten. Der Zusammenbruch der damals herrschenden Strukturen nach einer Klimakatastrophe war wohl unvermeidbar. Doch in der Folge schufen die Frauen eine neue Welt. Ein Miteinander, in dem jeder Mensch dieselben Chancen hat, gleichberechtigt ist und Verantwortung übernimmt. Die Frauen setzten menschlichem Leid und dem Raubbau an der Natur ein Ende. Ein neues spirituelles Bewusstsein führte zurück zum Wesentlichen: Die Menschen dienen heute ihrer Erde. Nachhaltigkeit und ein respektvoller Umgang mit der Umwelt und den Mitmenschen sind für Merlina und ihre Generation selbstverständlich. Alle lieben, was sie tun, und stehen dafür ein. Herzensenergie und das weibliche Prinzip bestimmen das Zusammenleben. Denn das weibliche Prinzip ist nährend, bewahrend und empfangend. Es ist auf natürliche Weise verbunden mit allem. Erweiterte und korrigierte 4. Auflage. Die 4. Auflage ist von der Autorin um mehr als 65 Seiten erweitert und aktualisiert worden. Das Ende des Romans ist ein ganz anderes. aktueller und wichtiger denn je.
Autorenportrait
Inaqiawa, Jahrgang 1954, lebt in Otterstedt bei Bremen, arbeitet als Autorin und Schamanische Heilerin. Sie hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, der Rückkehr des Weiblichen Prinzips in unserer Gesellschaft Raum und Bewusstheit zu geben. Ihr schamanischer Name steht für ERNEUERUNG, was sicherlich kein Zufall ist. Mit diesem Buch, was Sie nun in den Händen halten hat Inaqiawa ihre Gedanken und Gefühle zum Weiblichen Prinzip in eine wunderbare Geschichte gewoben.Inaqiawa über sich selbst:"Mein Dasein fühlt sich für mich wie das einer Katze an. Das fünfte Leben hat bereits begonnen. Rückwirkend kann ich behaupten, dass die einzige Konstante in meinem Leben der Wandel ist, den ich zu genießen beginne. Das war nicht immer so, doch mit zunehmendem Alter und zunehmender Reife, lerne ich ihn zu schätzen und lade ihn ein, mich auch weiterhin zu fordern und zu fördern.Seit mehr als 25 Jahren begleite ich sehr intensiv Menschen auf ihren Wegen. Bin ihnen mal Gesprächspartnerin und mal Heilerin - mal Zuhörerin und mal Wegweiserin. Bin mal Schülerin und mal Lehrerin.
Leseprobe
Auf dem Bildschirm erscheint die Erdkugel, es ist Zeit für die Nachrichten: Die Frauen des Ältestenrates geben bekannt, dass es in den letzten fünfzig Jahren gelungen sei, die Vision der Erneuerung umzusetzen und die letzten Krisengebiete in diesem Jahr zu befrieden. Dann wechselt das Bild auf eine blühende Landschaft. Der Kommentator erzählt, dass in den vergangenen Wochen die Restrukturierungsmaßnahmen im ehemaligen Sibirien und weiten Teilen der angrenzenden Gebiete abgeschlossen worden und somit die letzten sichtbaren Schäden an der Natur in dieser Region beseitigt worden seien. Auf dem Bild sind zufriedene Menschen zu sehen, die stolz und mit einem Lächeln auf ihren Gesichtern ihr neues Zuhause in wunderschön gestalteten Lehmhäusern präsentieren, in denen sie gemeinschaftlich leben. Eine Statistik taucht auf und zeigt an, dass der Gesundheitszustand der Menschen weltweit stabilisiert ist. Der GlobalBalanceRat für Gerechtigkeit und Gleichgewicht tagt wieder in den größeren Städten, um den einzelnen Regionen noch mehr Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu ermöglichen und die globale Verbundenheit zu fördern. Im Nachspann werden wie immer Bilder aus einer besonderen Region gezeigt; diesmal ist es das neue Küstenland Nordeuropas. Wie jeden Abend bei dieser Bildfrequenz ist im Hintergrund wunderbare Musik zu hören, die die Worte der Erkenntnis begleitet. Merlina stellt den Apparat ab und schaut zu ihrer Großmutter, einer weisen und stolzen Frau in den Neunzigern. Sie stammt aus der letzten noch lebenden Generation derer, die mit ihren mutigen Taten die Weichenstellung vor fünfzig Jahren gewagt haben. Die Gefühle zu ihr sind warm und sehr herzlich. Es ist eine Mischung aus Bewunderung, Achtung, Respekt und einer großen Portion Dankbarkeit. Es sind nicht nur die Taten zur Zeit der Neustrukturierung, die Merlina so stolz auf ihre Großmutter sein lassen, Grandma war auch mit ihrer Lebensweisheit immer da, wenn sie sie brauchte. Ohne viel zu fragen, konnte sie bei ihr Unterschlupf finden. Sie hörte ihr stundenlang zu, wenn sie neue Ideen hatte und dafür ein Auditorium brauchte. Viele Dinge, die sie mit ihrer Mutter nicht besprechen wollte, waren bei Grandma gut aufgehoben. Immer hatte sie ein wohlwollendes Wort, und wann immer sie aus der Mitte zu geraten schien, half ihr Grandma, zurückzufinden zur Ausgewogenheit und einem größeren Verständnis für die Entwicklung der Dinge. Die Liebe zu ihrer Großmutter ist unerschütterlich. Merlina kann sich die Umstände der damaligen Zeit nicht wirklich vorstellen. Mit ihren zwanzig Jahren gehört sie bereits zur dritten Generation, die das weibliche Prinzip lebt und damit den Planeten von einer großen Katastrophe weg- und zur Erneuerung hingeführt hat. Die alten Zeiten sind nicht nur fünfzig Jahre entfernt, es liegen so große Entwicklungssprünge dazwischen, die mit einfachen Worten kaum zu beschreiben sind. Es war in der Tat eine Revolution in buchstäblich letzter Minute. In einem gefühlsmäßig kaum nachvollziehbaren Zusammenspiel zwischen Mensch und Naturgewalt ist aus dem mutigen Entschluss der Frauen und einer großen geologischen Katastrophe ein fruchtbares Chaos entstanden, welches die Menschheit vor die Entscheidung stellte, unterzugehen oder einen bis dahin noch nicht vorstellbaren Weg zu wählen, indem ein festgefahrenes System zum Zwecke der Balance abgelöst und auf den Kopf gestellt wurde. Dadurch wurde dem Übergewicht des männlich linearen Denkens das weibliche Prinzip entgegengestellt. Ein Kraftakt, der am Ende gelungen ist, den Fortbestand des Homo sapiens sicherte und diesen gleichzeitig auf eine höhere Ebene führte. Merlina ist in diesem naturverbundenen, solidarischen und fördernden Gesellschaftsklima aufgewachsen und profitiert von den vielen Lernschritten der vorangegangenen Generationen. Für sie ist es selbstverständlich, eine Situation nicht aus ihrem persönlichen Muster des EGOs heraus zu betrachten, sondern adäquate Lösungen für gegebene Situationen zu finden. In ihrer Generation sind die psychologischen Therapeuten nur noch für die Prophylaxe als Anleitung präsent. Von Kindesbeinen an hat sie gelernt, mit ihren Bedürfnissen umzugehen, ihre Gefühle auszudrücken und ebenso mit den Gefühlen anderer achtsam zu sein. Diese jungen Menschen dürfen sich ihren Sehnsüchten bedingungslos stellen, ohne Kritik dafür zu ernten. Herzensenergie ist allgegenwärtig und bestimmt das Miteinander. Psychohygiene hat bei ihnen den gleichen Stellenwert wie Zähneputzen. Die niedrige Geburtenrate, die durch das bewusste und gewollte Gebären von Kindern hervorgerufen ist, gibt ihnen gleichzeitig das nötige Selbstwertgefühl und eine stabile Charakterbildung. Das Bewusstsein eines Lebens ganz im gegenwärtigen Augenblick hilft den jungen wie den älteren Menschen, präsent zu sein und wirklich zu leben und zu lieben. Anders als so viele Generationen in Jahrhunderten zuvor haben sie sich einen Zustand der Sorglosigkeit und des Friedens erschaffen. Der Druck früherer Zeiten ist verschwunden. Keine Jagd mehr nach Geld, keine Sorgen um Arbeitsplätze, kein Massensterben durch Kriege, Krankheiten und Gewalt. Keine Hungersnöte und keine Unterdrückung zerren mehr an ihren Kräften. Diese Generation kann ihre gesamte Energie für die Weiterentwicklung einsetzen und sich um die wesentlichen Dinge eines Menschenlebens kümmern: um inneres Wachstum und geistige Entwicklung. Großmutter Quiery, du weißt, dass ich für die Fünfzigjahrfeier einen Beitrag vorbereiten möchte? Ja, Merlina, und ich freue mich sehr darüber. Es ist schön, zu erleben, wie groß dein Interesse an den Ursprüngen der Erneuerungsgeschichte ist. Merlina weiß, dass Großmutter Quiery ihr gerne behilflich ist, die Vergangenheit besser zu verstehen. Viele Abende hatte sie bereits zugehört, wenn diese davon erzählte. Die Großmutter macht es sich in ihrem hohen Sessel bequem. Sie braucht eine Weile, um sich in die alten Zeiten zurückzuversetzen. Auch sie hat die Entwicklung vollzogen und ist es kaum mehr gewohnt, so intensiv in die Vergangenheit einzutauchen. Für sie ist ein Leben in der Gegenwart, immer im Augenblick zu sein, selbstverständlich geworden. Es erscheint ihr wie eine andere Welt - es ist eine andere Welt. Sie war damals in den Vierzigern und vom Elend auf dem Planeten zermürbt. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie entweder daran verzweifeln würde oder sich mit aller Kraft für eine Veränderung einsetzen müsse. Je mehr sie sich mit dem Zustand der Erde beschäftigte, desto deutlicher wurde ihr, dass es nicht um eine marginale Veränderung gehen würde. Wenn dem Leid insgesamt ein Ende gesetzt werden sollte, dann würde es nur über etwas sehr Radikales verwirklicht werden können. Zu viele kluge und gutmeinende Köpfe beiderlei Geschlechts hatten seit Jahrzehnten um Verbesserungen gerungen und es lediglich zu marginalen Veränderungen gebracht. Das System war inhärent und ließ einfach keine wirkliche Erneuerung zu. Sie wunderte sich lange darüber, dass niemand das System als solches auf den Prüfstand stellte. Sie spürte und ahnte mit jeder Zelle ihres Daseins, dass etwas Grundlegendes geschehen müsste, damit dem Leid so vieler Menschen und dem Raubbau an der Natur ein Ende gesetzt werden könnte. Die Generation ihrer Enkelkinder ist herangewachsen und wird, ihres Empfindens nach, die Gesellschaft in eine weitere, noch höhere Form des Daseins führen und das Werk ihrer eigenen Generation weiter vervollkommnen. Vielleicht ist es deshalb von großer Wichtigkeit, noch einmal die Zusammenhänge zu benennen und die letzten Puzzlesteinchen aneinanderzufügen. Merlina setzt sich zu Grandmas Füßen, die Arme um die Beine geschlungen, und sie wartet - mit dem Rücken an die alte Kommode gelehnt - auf die Schilderung. Ich erzähle dir zuerst einmal etwas über das grundsätzliche Missverständnis und die Denkweise von damals, damit du überhaupt nachvollziehen kannst, was den Zeitgeist ausmachte und was ich damit meine, dass das männliche Prinzip das gesamte Denken und Hande...