Beschreibung
Wo fand die erste Meisterfeier der Cluberer statt? Welche Rolle spielte der Bahnhof von Marktredwitz beim Endlosfinale? War der 1. FC Nürnberg schon mal Europameister? Wie waren die Kontakte von Zapf Gebhardt zum Schlachthof oder die von Max Merkel? Und warum ist das überhaupt wichtig? Weshalb saß Udo Jürgens auf der Trainerbank? Gegen welchen Amateurverein blamierte sich der FCN gleich zweimal im Pokal? Und was hatte es mit der Loreley, dem Bumbes oder dem Fohlenheim auf sich? Fußballkosmos 1. FC Nürnberg erzählt davon. Und von einem Geisterspiel in Aachen, der ersten Runde in Bukarest, einem Helden von Essen sowie von der sechsten Minute der Nachspielzeit in Ingolstadt. Von einem Europapokal-Halbfinale vor über 100.000 Zuschauern in Madrid, von Stuhlfauths Lokal, Kalbs Praxis und Morlocks Laden in Nürnberg, aber auch von einem schrecklichen Zusammenprall in Straubing. 100 Orte der Erinnerung, die die ganz besondere Geschichte des 1. FC Nürnberg erzählen. Zusammengetragen wurden sie von Matthias Hunger, der dabei sein komplettes Autorenhonorar dem Nachwuchsleistungszentrum des FCN zugutekommen lässt und dem die Nürnberger Zeitung schon ehedem eine innige Beziehung zum Club attestierte. Überdies hat er, wie einst die Abendzeitung schrieb, verstanden, trefflich aufzuzeigen, was es bedeutet, FCN-Anhänger zu sein. Mit grenzenloser Begeisterung entstand so ein Buch, in dem Bamberg vor Berlin ist, Nördlingen gleich hinter New York liegt, Rom auf Röthenbach folgt und man Weismain neben Wien findet.
Autorenportrait
Matthias Hunger, Jahrgang 1977, ist seit jeher "Im Bann der Legende", manchmal "Abseits der Kreisklasse" und stammt aus der "Fußballheimat Franken". Nun hat er sich auf eine Reise durch den "Fußballkosmos 1. FC Nürnberg" begeben. So entstand die Fußballkosmos-Reihe des Arete Verlags und das vierte Buch Hungers zum Thema Fußball.
Leseprobe
Vorwort Kosmos stammt aus dem Griechischen und bezeichnet das Universum. Aber auch so viel wie Glanz oder Ehre bedeutet dieses Wort. Und wenn es um den Fußballkosmos des 1. FC Nürnberg geht, sind jene weiteren Begriffsbedeutungen ebenfalls durchaus passend. Doch nicht nur Stätten aus glanzvollen Zeiten oder Begebenheiten, die dem FCN Ehre einbrachten, zählen zu den 100 Orten der Erinnerung. Schließlich existieren im Clubkosmos neben zahlreichen Höhepunkten auch diverse Tiefen und Untiefen. So umfasst der Fußballkosmos des 1. FC Nürnberg Stadien und viele andere Lokalitäten, die die ganz besondere Geschichte des FCN erzählen. Orte ruhmreicher Triumphe des Traditionsvereins schlechthin. Orte schmerzlicher Tragödien des Skandalklubs par excellence. Der Club bietet nun mal die komplette Bandbreite dessen, was der Fußball hergibt: Mal Weltklub, mal Provinzverein. Mal modern, mal modernd. Mal gescheit, mal gescheitert, worüber oft nur Nuancen entscheiden - oder ein paar Buchstaben. Mal Grandseigneur des Fußballs, mal glückloser Filou. Es sind auch diese Gegensätze, die anziehen. Sie ziehen die Menschen in den Bann. Der FCN bringt sie zusammen. Der Club, das Größte und der kleinste gemeinsame Nenner. Egal, ob nun aus dem Rekordmeister ein Rekordabsteiger wurde. Clubfan ist man nicht zuletzt trotzdem. Denn wer sich dieser Spezies zuordnen lässt, ist im Bewältigen von Katastrophen routiniert. Fan des 1. FC Nürnberg zu sein ist kein oberflächlicher Zeitvertreib. Cluberer zu sein ist eine Lebenseinstellung, eine Rote Karte für den fußballerischen Extremkapitalismus und all die Erfolgsfans großzügig alimentierter Fußballunternehmungen. Denn entkoppelt von der sportlichen Bilanz bewies und beweist die Clubfamilie nicht nur in zahllosen Krisen Zusammenhalt und Treue, sondern auch, dass der FCN für mehr Ekstase, mehr Drama, mehr Hingabe, mehr unverbrüchliche Liebe sowie als eingetragener Verein auch für mehr Demokratie steht. All dies ist jenem Kult zu verdanken, den die Clubfamilie aus sich selbst erzeugt. Es war auch dieses Zusammenwirken der Cluberer auf dem Rasen und der drumherum, das den 1. FC Nürnberg sehr früh, sehr tief in Franken und angrenzenden Regionen wie der Oberpfalz verwurzeln ließ. Naturgemäß befinden sich etliche Erinnerungsorte in diesem Stammgebiet des FCN, nennen wir es mal die Innere Cluberei. Von dort zieht der 1. FC Nürnberg seit jeher aufs Neue in ferne Gefilde, bezeichnen wir sie mal als die Äußere Cluberei, wenn es um Punkte, Pokale oder eben um Glanz und Ehre geht. Denn: Istanbul, New York, Madrid, Rom oder auch Bielefeld - seine Spuren hinterlässt der Club in der ganzen Welt.