Beschreibung
1986, im Alter von siebzehn Jahren, besuchte Hans Ulrich Obrist erstmals eine Gerhard-Richter-Ausstellung, im selben Jahr begegnete er auch dem Künstler selbst zum ersten Mal, in dessen Studio in Köln. Seither stehen die beiden in regem Austausch miteinander, mehrmals jährlich ist Obrist in Richters Studio zu Gast gewesen. Die in diesem Band versammelten Gespräche aus 26 Jahren kreisen um die Kernthemen in Richters Leben und Schaffen: die Quellen seiner Inspiration, seine Vorbilder und Mentoren, vollendete und unvollendete Projekte, die Frage, ob es absolute Malerei überhaupt geben könne, Richters Haltung zum Glauben, die auch Ausdruck findet in einem seiner bekanntesten Werke, dem viel gepriesenen Fenster im Kölner Dom, aber ebenso um das Verhältnis zwischen Kunst und Architektur und natürlich um Richters breit gefächertes uvre - seine Gemälde und (übermalten) Fotografien, seine Aquarelle und Bücher. Abbildungen der besprochenen Kunstwerke machen diesen Gesprächsband zu einem unverzichtbaren Leitfaden durch die Welt eines der meistbewunderten Künstler der Welt.
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Autorenportrait
Gerhard Richter wurde 1932 in Dresden geboren. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und an der Kunstakademie Düsseldorf. Richters Werk war Gegenstand internationaler Ausstellungen, darunter Retrospektiven in der Kunsthalle Düsseldorf, in der Tate Modern in London und im Museum of Contemporary Art Chicago, um nur einige zu nennen. Der Künstler arbeitet mit verschiedensten Medien - namentlich Skulptur, Fotografie, Zeichnung und insbesondere Malerei - und setzt sich in seinem Werk kontinuierlich mit dem Wesen von Bildern und ihrer Darstellung auseinander.
Leseprobe
Es gibt diese materialistische Ansicht, dass wir uns nicht wesentlich von den Tieren unterscheiden, dass es so etwas wie Freiheit oder freien Willen nicht gibt.Das klingt fatalistisch.So mag es sein, aber das Wichtige für mich ist, dass diese Art von Fatalismus oder Negativismus eine nützliche Strategie im Leben ist; sie hat eine sehr positive Seite, weil man weniger Illusionen hat.Hoffnungslos oder unausweichlich?Beides ist gut, damit wir uns besser fühlen, damit wir Hoffnung schöpfen.Die Hoffnung ist also ein roter Faden?Hoffnung ist etwas, das ich immer habe.