Beschreibung
Ein blutiger Bandenkrieg tobt in Krondor - doch die Attentate erschüttern nicht nur die Unterwelt. Dunkle Mächte haben es auf das Leben von Prinz Arutha abgesehen. Da erfährt sein Knappe James von alten Freunden, dass nicht nur sein Herr in Gefahr ist, sondern die ganze Stadt in einem Strudel der Gewalt versinken soll.
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Autorenportrait
Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt Midkemia seiner Romane. Die in den 80
Leseprobe
Die Soldaten marschierten über den Bergkamm. Arutha hatte den Versorgungstross geteilt; die erste Gruppe -Verwundete und Tote, die in Krondor in Ehren eingeäschert werden würden - setzte sich gerade in Bewegung. Die vielen Wagen und Stiefel wirbelten jede Menge Staub auf, und der feine Puder vermischte sich mit dem beißenden Rauch, der von den erlöschenden Feuerstellen aufstieg. Die aufgehende Sonne schickte ihre orangefarbenen und hellgoldenen Strahlen durch den Dunst, Pfeile aus Farben in einer ansonsten grauen Morgendämmerung. In der Ferne sangen Vögel; sie kümmerten sich nicht um den Nachhall der Schlacht. Arutha, Prinz von Krondor und Herrscher über den westlichen Teil des Königreichs der Inseln, saß auf seinem Pferd und gestattete sich das Vergnügen, die Herrlichkeit des Sonnenaufgangs und die Serenade aus Vogelgezwitscher zu genießen, während er seinen Männern beim Aufbruch zusah. Die Kämpfe waren glücklicherweise kurz gewesen, aber trotzdem blutig. Zwar waren weniger Opfer zu beklagen gewesen, als er befürchtet hatte, aber er hatte es schon immer gehasst, auch nur einen einzigen Soldaten zu verlieren, der unter seinem Befehl stand. Jetzt ließ er es zu, dass die Schönheit der Landschaft ringsum seine Wut und Trauer eine Zeit lang besänftigten. Äußerlich unterschied sich Arutha kaum von dem Mann, der zehn Jahre zuvor auf den Thron gekommen war, wenngleich Linien um seine Augen und ein paar graue Strähnen in seinen sonst schwarzen Haaren offenbarten, welchen Tribut das Herrschen von ihm forderte. Wer ihn gut kannte, wusste, dass er auch ansonsten noch immer der gleiche Mann war, ein kompetenter Verwalter, ein militärisches Genie und ein äußerst pflichtbewusster Mann, der sich auch dann unverzüglich opfern würde, wenn es galt, einem Soldaten der untersten Rangstufe das Leben zu retten. Sein Blick wanderte von einem Wagen zum nächsten, als wollte er sich dazu zwingen, die darin verborgenen Verwundeten zu sehen, als könnte er ihnen so seine Dankbarkeit für die hervorragend ausgeführte Aufgabe übermitteln. Jene, die Arutha nahe standen, wussten, dass er tief in seinem Innern Schmerz über jede Verletzung empfand, die einem Mann zugefügt worden war, der Krondor und dem Königreich diente. Arutha schob seinen Kummer beiseite und dachte über den Sieg nach. Der Feind - eine verhältnismäßig kleine Armee von Dunkelelben - hatte sich über einen Zeitraum von zwei Tagen zurückgezogen. Eine größere Streitmacht hatte daran gehindert werden können, den Düsterwald zu erreichen, als von den beiden Junkern James und Locklear eine Spaltmaschine zerstört worden war. Ein Magier namens Patrus hatte dabei sein Leben verloren, doch sein Opfer hatte dazu geführt, dass die Eindringlinge ihren eigenen, internen Konflikten anheim fielen. Delekhan, der Möchtegern-Eroberer, war beim Kampf um den Stein des Lebens gestorben, gemeinsam mit Gorath, einem Moredhel-Anführer, der sich als ebenso ehrenvoll und würdig erwiesen hatte wie jedes andere Wesen, dem Arutha bisher begegnet war. Arutha verfluchte die Existenz dieses geheimnisvollen und uralten Artefakts unterhalb der verlassenen Stadt Sethanon, und er fragte sich, ob er es wohl noch erleben würde, dass seine Geheimnisse ergründet und die Gefahren, die in ihm wohnten, beseitigt werden würden. Delekhans Sohn Moraeulf war durch einen Dolchstoß gestorben, den Narab, einst Verbündeter Delekhans, ihm versetzt hatte. Wie mit Narab vereinbart worden war, verfolgten die Streitkräfte des Königreichs die sich zurückziehenden Moredhel so lange nicht, wie sie sich direkt nach Norden begaben. Es war der Befehl erteilt worden, den Moredhel einen sicheren Weg nach Hause zu gewähren - solange sie sich auf dem Weg dorthin befanden. Die Streitkräfte des Königs im Düsterwald teilten sich jetzt wieder in ihre unterschiedlichen Garnisonen auf; der größte Teil kehrte nach Westen zurück, einige wandten sich nach Norden zu den Gebieten der Grenzbarone. Sie würden erst später im Laufe des Morgens aufbrechen. Die bisher geh