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Angst, Belohnung, Zucht und Ordnung

Herrschaftsmechanismen im Nationalsozialismus, Schriften des Zentralinstituts für sozialwiss. Forschung der FU Berlin 41

Erschienen am 01.01.1982, 1. Auflage 1982
49,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783531115955
Sprache: Deutsch
Umfang: 344 S.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Seit einigen Jahren hat das Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, in dessen Schriftenreihe der vorliegende Band erscheint, einen Arbeitsbereich Vergleichende Faschismusforschung eingerichtet. Eine der we­ sentlichen Fragen, die die Forschung in diesem Arbeitsbereich bestimmte, war das Problem, wie die Wirkung der nationalsozialistischen Herrschaft auf die Kontinui­ tät/Diskontinuität der Entwicklung der Klassenbeziehungen in Deutschland einzu­ ordnen sei. Analysen der nationalsozialistischen Ideologie und des nationalsoziali­ stischen Terrors allein vermögen das Problemfeld nicht abzudecken, ebensowenig abstrakte theoretische Überlegungen. Vielmehr sind hierzu vor allem konkrete Un­ tersuchungen der nationalsozialistischen Herrschaftsmechanismen und der Reak­ tionen auf diese Mechanismen zu erstellen. Es ist nach den weniger spektakulären Formen der alltäglichen Gewalt zu fragen, nach den vielfältigen Sanktions- und Be­ lohnungssystemen, die die Integration der Arbeiterklasse in die nationalsozialisti­ sche "Volksgemeinschaft" steuern sollten. Aus der auf dieser Basis geführten Diskussion heraus, die nicht auf den Arbeits­ bereich Vergleichende Faschismusforschung beschränkt blieb, sondern auch Wissen­ schaftler anderer Bereiche der Freien Universität Berlin und anderer Hochschulen einbezog, bildete sich eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, deren Mitglieder aus ih­ rem jeweiligen Arbeitszusammenhang Beiträge zur Analyse konkreter Ausprägun­ gen der nationalsozialistischen Herrschaft verfaßten: Carola Sachse (Politik- und Geschichtswissenschaften), Mitglied des Arbeitsbereichs Vergleichende Faschismus­ forschung, arbeitet zur Zeit an ihrer Dissertation zum Thema "Betriebliche Sozial­ politik unter dem Nationalsozialismus". Tilla Siegel (Wirtschaftswissenschaften), ehemaliges Mitglied des Arbeitsbereichs Vergleichende Faschismusforschung, ar­ beitet an einem Forschungsvorhaben "Lohn als politisches Instrument. Verände­ rung der Formen betrieblicher Herrschaft in der deutschen Industrie 1938/39 bis 1945".

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Schlagzeile

InhaltsangabeAbkürzungsverzeichnis.- Die Bändigung der Arbeiterklasse im nationalsozialistischen Deutschland. Eine Einleitung.- Lohnpolitik im nationalsozialistischen Deutschland.- 1. Vorbemerkung.- 2. Die Rahmenbedingungen der nationalsozialistischen Lohnpolitik.- 3. Das Verhältnis von Dezentralisierung und Zentralisierung in der Lohnpolitik.- 3.1. "Neuordnung der Löhne" - Neuordnung der Lohnpolitik.- 3.2. Staatliche Eingriffe in die Lohnentwicklung. Flankierende Maßnahmen I: Preiskontrolle.- 3.3. Staatliche Eingriffe in die Lohnentwicklung. Flankierende Maßnahmen II: Beschränkung der Freizügigkeit der Arbeitskräfte.- 3.4. Direkte staatliche Lohnkontrollen; die Entwicklung ab 1938.- 3.5. Vorläufiges Fazit.- 4. Lohn als politisches Instrument.- 4.1. Daten zur Entwicklung der lohnabhängigen Einkommen.- 4.2. Die lohnpolitische Segmentierung der Arbeiterklasse.- 4.3. Die Differenzierung des Lohns: der "Leistungslohn".- 4.4. Arbeit als staatspolitische Pflicht.- 5. Fazit.- Betriebsgemeinschaft und innerbetriebliche Herrschaft.- 1. Das Arbeitsverhältnis als "Betriebsführer"-"Gefolgschafts"-Verhältnis.- 2. Die Betriebsordnung.- 3. Der Vertrauensrat.- 3.1 Die Beseitigung der Betriebsräte.- 3.2 Die Aufgaben des Vertrauensrats.- 3.3 Die Vertrauensrats-"Wahlen".- 4. Soziale Ehrengerichtsbarkeit.- Hausarbeit im Betrieb. Betriebliche Sozialarbeit unter dem Nationalsozialismus.- 1. Die Anfänge der betrieblichen Sozialarbeit.- 2. Werksfamilienfürsorge in den zwanziger Jahren.- 3. Das "Bielefelder Modell" der "Sozialen Betriebsarbeit".- 4. Kleinkrieg der Großen: Industrie und DAF im Clinch um betriebliche Einflußsphären.- 5. Wohin mit den Frauen? Fabrik oder Familie? Soziale Betriebsarbeit contra Werksfamilienfürsorge.- 5.1. Das DAF-Konzept der "Sozialen Betriebsarbeit".- Von 1929/30 bis 1934/35.- Von 1935/36 bis 1939/40.- Von 1940/41 bis 1944/45.- Zusammenfassung.- Arbeiterurlaub im Dritten Reich.- 1. Urlaubspolitik als integrative Sozialtechnik: Gegenstand und Fragestellung.- 2. Die Urlaubsregelung.- 3. Die Urlaubsnutzung.- 3.1. "Kraft durch Freude" - das Freizeitwerk der Deutschen Arbeitsfront.- 3.2. Quantitative Aspekte des "KdF"-Tourismus.- 3.3. Mit "KdF" in den Urlaub.- 3.4. Versuch einer Evakuierung des "KdF"-Tourismus.- 4. Die nationalsozialistische Urlaubspolitik: Zusammenfassende Schlußbetrachtung.- Bibliographie.