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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570010617
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S., 30 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 2.7 x 22.2 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

"Jeder weiß, dass Reiner Calmund kein Weichspüler ist, es wird immer Tacheles geredet, aber ohne dass ich dabei meine Ex-Kollegen in die Pfanne hauen muss." Reiner Calmund "Reiner Calmunds 'fußballbekloppt' - einfach zum Genießen, zum Miterleben und zum Mittrauern." MDR

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Hersteller:
Bertelsmann, C. Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe Gm
[email protected]
Neumarkterstr. 28
DE 81673 München

Autorenportrait

Reiner Calmund, Jahrgang 1948, arbeitete fast 30 Jahre lang erfolgreich als Manager des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen, den er zu einem internationalen Top-Klub formte. Nach seinem Rückzug 2004 widmete er sich vielen Projekten, startete eine erfolgreiche Karriere als Vortragsredner, Kolumnist und Blogger. Im TV glänzt "Calli" unter anderem als witziger Juror der "Kocharena", pfiffiger Kandidat in Promi-Quiz-Shows sowie als gefragter Experte in vielen Fußball-Formaten. Der Privatmann Calmund widmet sich seit Jahren intensiv sozialen Projekten im In- und Ausland.

Leseprobe

Ein Spiel dauert 90 Minuten. Und ein Leben? Mit 90 Jahren wäre ich allemal zufrieden. Würde es so lange gehen, wäre ich jetzt im übertragenen Sinne in der 60. Minute. Liege ich in Führung in diesem Spiel, das Leben heißt? Ich denke schon, zumindest knapp. Die positiven Stunden überwiegen. Aber ich weiß, wenn ich die Führung bis zum Schluss verteidigen will, muss ich cleverer spielen: Zeit schinden, keinen Treffer mehr kassieren, schon gar keine Verletzung riskieren, und ich sollte Gelbe oder gar Rote Karten vermeiden. Ich will nicht schon ausgewechselt werden, beileibe nicht. Den Vorsprung halten, den Sieg souverän nach Hause tragen und in vollen Zügen genießen: Das ist mein an mich selbst gestellter Auftrag für den Rest des Spiels, das Leben heißt - und längst nicht immer ein Spiel ist, sondern manchmal bitterer Ernst. Ich habe dieses Buch geschrieben, um Zwischenbilanz zu ziehen. In meinen Worten, in meiner Sprache. Ich wollte zeigen, wie sehr ich den Fußball liebe, diesen Sport, dem ich so viel zu verdanken habe. Und ich wollte der Öffentlichkeit den anderen Reiner Calmund zeigen, den, der nicht in der Zeitung steht oder aus der Glotze schaut. Den Sohn, Enkel, Messdiener und Akkordeonspieler, den Soldaten, Halbwaisen, Vater, Freund und Ehemann. Ich habe den Vorhang gelüftet, blicken Sie mit mir dahinter. Ich bin und bleibe ein Fußballbekloppter. Doch Sie werden sich wundern, wie viele der Storys nichts mit Fußball zu tun haben - auch wenn im Zentrum natürlich meine drei Jahrzehnte unterm Bayer-Kreuz stehen. Immerhin die Hälfte meines bisherigen Lebens. Im Laufe meiner langjährigen Managertätigkeit habe ich natürlich viele Angebote von anderen Klubs erhalten. Dabei war ich besonders stolz auf die Offerte von Schalke 04. Von dem Verein der Malocher und Zechenarbeiter war ich als kleiner Fan restlos begeistert. Ich war auch absolut happy, dass der 1. FC Köln, »mein« Heimatklub als Frechener Junge, oder Hertha BSC Berlin - ich bin sehr gerne in der Hauptstadt - versucht haben, mich zu verpflichten. Doch ich blieb in Leverkusen, bei meiner »Familie«, meinen Kumpels. Und ich habe es keinen Tag bereut. Den letzten Anstoß für dieses Buch gab ein Ereignis im Jahr 2008: Ich machte mich in Vietnam auf die Suche nach dem Grab meines früh verstorbenen Vaters. Es war auch eine Suche nach mir selbst, nach meinen Wurzeln, meiner Vergangenheit. Als ich mit diesem Buch begann, fielen mir tausendundeine Geschichten ein. Einige hätte ich am liebsten sofort noch einmal erlebt, andere lieber vergessen. Doch wenn ich in den Spiegel schaue, dann erkenne ich die Summe aller gemachten Erfahrungen, Fehler, Erfolge, Tränen, Schmerzen, Freude. All das ist Reiner Calmund, wie er leibt, lebt und liebt. Auch noch etwas, das ich spät, aber nicht zu spät, gelernt habe. Freunde und Bekannte, die das Manuskript vorab lasen, empfanden meine Geschichte(n) als manchmal anrührend, überraschend und amüsant, aber auch spannend, informativ und sehr unterhaltsam. Ich hoffe, Ihnen geht es genauso! Ihr Calli Reiner Calmund Die erste Halbzeit - Wie ich wurde, was ich bin Spätsommer 2003: Ich sitze mit Rudi Völler und meiner Frau Sylvia im Auto. Von Essen aus donnern wir durch die Nacht über die A 3 Richtung Leverkusen. Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, und das liegt zweifellos an der eindrucksvollen Premiere von Sönke Wortmanns Film »Das Wunder von Bern«, zu der wir an diesem Abend in der Ruhrmetropole eingeladen waren. Wie die meisten anderen Besucher ließ ich mich gefangen nehmen von der einfühlsamen Schilderung des ersten großen Erfolges der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Ob dieser 4. Juli 1954 tatsächlich der »wahre« Gründungstag der »Bonner Republik« war, darf sicherlich bezweifelt werden. Trotzdem halte ich ihn für ein wichtiges Datum in der deutschen Geschichte. Sportlich wollte nun jeder Bundestrainer sein, mitbestimmen, diskutieren, möglichst alles wissen, am liebsten alles besser. Und bei den nächsten Wahlen h Leseprobe

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