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Alles auf Anfang

Warum der Euro scheitert - und wie ein Neustart gelingt

Erschienen am 17.08.2017, 1. Auflage 2017
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24,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593507446
Sprache: Deutsch
Umfang: 235 S., mit Lesebändchen
Format (T/L/B): 2 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Auf der Shortlist zum Wirtschaftsbuchpreis 2017 SCHEITERN ALS CHANCE: EIN NEUER EURO MUSS HER Der Euro wird scheitern, prognostizieren drei junge Experten für Geldpolitik. Zu groß sind die Spannungen in Wirtschaft, Politik und Finanzsystem. Es wäre jedoch falsch, zu nationalen Währungen zurückzukehren. Sie sehen die Chance, einen neuen Euro zu schaffen, der die Konstruktionsfehler der Vergangenheit überwindet und die Vorteile einer gemeinsamen Währung erhält. Mit einer Europäischen Zentralbank, die sich auf ihre Kernkompetenz in der Geldpolitik beschränkt, mit strikter Gläubigerhaftung und einer intelligenten Bankenregulierung. Die Autoren gehören zu den jungen Vordenkern, die Europa nach der Krise braucht. Sie verlieren sich nicht in Untergangsszenarien, sondern liefern die Blaupause für die Währungsordnung von morgen. "Dieses Buch bietet eine schonungslose Analyse der Schwächen der Europäischen Währungsunion und warnt die Politik davor, den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass es schon gutgehen wird. Die Autoren sprechen unbequeme Wahrheiten aus und liefern überzeugende Vorschläge zur Schaffung eines stabileren Euro." Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts

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Campus Verlag GmbH
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Autorenportrait

Nicolaus Heinen, geb. 1980, leitet die Global Intelligence Services der Linde AG in München. Zuvor war er als Europavolkswirt für die Deutsche Bank AG tätig. Der Autor mehrerer Wirtschaftsbücher ist Lehrbeauftragter für Wirtschafts- und Wettbewerbspolitik an der Universität Bayreuth. Jan Mallien, geb. 1982, ist geldpolitischer Korrespondent des Handelsblatts in Frankfurt. Zuvor war er als Politikredakteur in der Onlineredaktion tätig. Der Diplom-Volkswirt ist Absolvent der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalismus. Florian Toncar, geb. 1979, ist als Rechtsanwalt in Frankfurt tätig und auf den Bereich Bankenaufsicht spezialisiert. Zwischen 2005 und 2013 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Als Vorsitzender des Finanzmarktgremiums sowie Mitglied im Haushaltsausschuss war er maßgeblich mit der politischen Bewältigung der Finanz- und Staatsschuldenkrise befasst.

Leseprobe

DER TAG DER ENTSCHEIDUNG Wie lange wird das noch gut gehen? Wer in diesen Tagen auf die Europäische Union (EU) und die Eurozone blickt, stellt sich unweigerlich diese Frage. Wir schauen auf eine Staatengemeinschaft, die über Verteilungsfragen streitet und kaum mehr zustande bringt als den kleinsten gemeinsamen Nenner. Statt Wohlstand zu schaffen, facht der Euro immer neue Konflikte an. Wir beobachten Volkswirtschaften, die seit Jahren unter Niedrigwachstum ächzen und trotzdem wichtige Reformen verschleppen. Die wirtschaftlichen Ungleichgewichte zwischen den Euroländern wachsen und sind kaum noch korrigierbar. Wir sehen Gesellschaften, die sich radikalisieren, weil sie den haltlosen Versprechen selbst ernannter Heilsbringer glauben. So ist im Jahr 2016 passiert, was niemand für möglich hielt: Die Briten stimmten für den Austritt aus der EU. Und jenseits des Atlantik wählten die Amerikaner Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Beide Ereignisse stehen für eine Zeitenwende: die Abkehr von der vertrauten Weltordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf internationaler Zusammenarbeit durch freien Handel und Kooperation auf Augenhöhe zum Nutzen aller Beteiligten beruhte. Diesen Multilateralismus stellen Populisten infrage. In vielen europäischen Ländern drängen sie an die Macht. Selbst in Frankreich, wo sich mit Emmanuel Macron bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2017 ein gemäßigter Kandidat durchsetzen konnte, haben über 40 Prozent der Wähler Populisten am linken und rechten Rand gewählt. Man kann über die Ursachen streiten, doch die Diagnose ist eindeutig: Europa steckt in seiner größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Einer der Hauptakteure dieser Krise ist die Europäische Zentralbank (EZB) als oberste Währungshüterin. Bislang konnte sie jede noch so schwierige Lage mit immer neuen geldpolitischen Kunstgriffen ausbügeln. Immer wenn im Euroraum Fliehkräfte auftraten, sprang sie mit ihrer unkonventionellen Geldpolitik ein. Anders als die Regierungen in Berlin, Paris oder Rom konnten die Technokraten der EZB schnell und ohne Rücksicht auf Wähler reagieren. Doch für die Rolle des Euroretters wurde die EZB weder geschaffen noch legitimiert. Und spätestens an diesem Punkt wird es gefährlich: Je mehr Aufgaben die EZB übernimmt und je bedeutender ihre Rolle wird, desto stärker überfordert sie sich. Wenn sie die Erwartungen, die sie schürt, jedoch nicht mehr erfüllen kann, verlieren die Menschen das Vertrauen in sie und ihre Geldpolitik. Für die Eurozone wäre dies das sichere Todesurteil. Dass diese Politik des geldpolitischen Ausnahmezustands auf Dauer nicht gut gehen kann, hat uns bewogen, dieses Buch zu schreiben. Wir sind überzeugt, dass der Euro in seiner heutigen Form als gemeinsame Währung Europas nicht überleben wird. Wir halten die wirtschaftliche, politische und institutionelle Lage Europas für so verfahren, dass wir nicht mehr mit einem guten Ausgang der Eurokrise rechnen. Diese Einsicht war für uns alles andere als leicht, denn wir sind befangen. Wir gehören zu der Generation, die mit Europa und dem Euro wie selbstverständlich aufgewachsen ist und ihn in gewisser Weise auch lieb gewonnen hat. Wir, Jahrgang 1979, 1980 und 1982, haben Europa in unseren Jugendjahren nur von seiner besten und von seiner erfolgreichsten Seite kennengelernt: In unserer Kindheit fällt der Eiserne Vorhang. Die Grenzen zwischen Ost und West öffnen sich. Über Nacht kommen neue Mitschüler in unsere Klassen, und der Horizont endet nicht mehr hinter dem Grenzübergang Helmstedt. Zehn Jahre später führen zunächst elf EU-Länder den Euro als gemeinsame Währung ein: eine der ersten großen wirtschaftspolitischen Entscheidungen, über die wir als Schüler diskutieren. Der Moment, als wir bei der Bank 20 D-Mark gegen das Starterkit mit neuen Euromünzen tauschen, ist uns noch in guter Erinnerung. Zum ersten Mal halten wir europäisches Geld in den Händen. Dann die EU-Osterweiterung: Erst acht, dann zehn weitere Länder treten der Gemeinschaft be

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