Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: Kontinuität in der anti-elitären Politik Österreichs im Ständestaat und Nationalsozialismus[...]Österreich sieht sich gerne als Kulturnation, als Land der Dichter und Denker. Kulturelles Erbe wirdgroß gehalten und dient scheinbar als identitätsstiftend. Zudem werden Genies, Künstler undWissenschaftler alter Generation immer noch verehrt. Es wird darauf hingewiesen, dass das Landtrotz seiner kleinen Größe außerordentliche Menschen und Leistungen hervorgebracht habe. ImGegensatz dazu die aktuellsten PISA-Ergebnisse, in welchen Österreichs Schüler im internationalenVergleich fast schon dramatisch schlecht dastehen. Oder der aktuelle Budgetentwurf, in demBildung und Wissenschaft nur eine Nebenrolle spielen und durch den außeruniversitäreForschungseinrichtungen ums Überleben kämpfen müssen.Wie ist dieser Gegensatz zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erklären bzw. wo ist ein Bruchfestzustellen? Zu Zeiten der Monarchie galt Wien als eines der wichtigsten kulturellen Zentren derWelt und auch noch zu während der Ersten Republik konnte das nun kleine Land außerordentlichewissenschaftliche Erfolge nachweisen. Dabei kann man zum Beispiel an Sigmund Freud, KarlPopper oder die zahlreichen Nobelpreisträger dieser Zeit denken. Somit bleibt als logischerZeitpunkt eines Bruches die Jahre der Nazi-Herrschaft, in welcher mit den Juden die wohlwichtigste Gruppe der österreichischen Wissenschaft vertrieben oder vernichtet wurde.Oftmals vergessen in der Österreichischen Geschichte wird jedoch die Zeit des Ständestaates. DieKanzler Schuschnigg und vor allem davor Dollfuß errichteten ein autoritäres oder sogarfaschistisches Regime, unterstützt durch und mit einer großen Nähe zur Katholischen Kirche,welches ebenfalls auf Konfrontationskurs mit der Bildungs- und Wissenschaftselite ging. Die Thesedieser Arbeit lautet daher, dass die anti-elitäre Stimmung und Politik in Österreich nicht in der Nazi-Herrschaft begann, sondern dass eine gewisse Kontinuität zwischen dem Beginn des Ständestaatesund der Zeit des Anschlusses gab.[...]
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