Beschreibung
Im vorliegenden Buch wird die Frage geklärt, welche Wege es für wiederverheiratete Geschiedene in der Katholischen Kirche gibt und geben könnte. Die Ausführungen nehmen dabei einerseits das Scheidungsverbot Jesu und die kirchliche Lehre von der Unauflöslichkeit einer sakramentalen Ehe ernst. Auf der anderen Seite wird aber mit gleicher Ernsthaftigkeit der Blick gerichtet auf den Umgang mit dem Scheitern und auf die Seelsorge an denen, deren Lebensentwurf zerbrochen ist und die nun ihr Glück in einer neuen Partnerschaft gefunden haben. Dreh und Angelpunkt der Überlegungen bildet die Möglichkeit der Wiederheirat in der Orthodoxen Kirche. Trotz Sakramentalität und Unauflöslichkeit der Ehe hat die Orthodoxe Kirche einen Weg gefunden, auch Geschiedenen eine Wiederheirat zu ermöglichen, deren Segensfeier in der Praxis sogar wesentliche Merkmale einer sakramentalen (!) Eheschließung enthält. In den ersten Kapiteln des Buches werden die Bibel und die kirchliche Tradition, also die Quellen des christlichen Glaubens, nach der Möglichkeit der Scheidung und Wiederheirat befragt. In den weiteren Kapiteln wird die orthodoxe Theologie der Ehe untersucht. Hinsichtlich der vorliegenden Fragestellung ist hier die Unterscheidung der Orthodoxie (strenge Beachtung der Lehre) und Orthopraxie (seelsorgliches Handeln vor dem Hintergrund der göttlichen Barmherzigkeit) von zentraler Bedeutung. Vor dem Hintergrund der Möglichkeit der Wiederheirat in der Orthodoxen Kirche wird dann ein Ausblick auf die Perspektiven für die wiederverheirateten Geschiedenen in der Katholischen Kirche geworfen.
Autorenportrait
Michael Eckert ist Diplom-Theologe, Heilpraktiker für Psychotherapie und Lehrer an einem Bielefelder Gymnasium.