Beschreibung
Man betrachtet das Werk eines Künstlers und würde es so gerne selbst einmal versuchen. Der Versuch beginnt mit einem "Aber". Aber brauche ich dazu nicht ein ganzes Atelier mit hunderten von Materialien, die mich ein Vermögen kosten? Und schon bleibt es beim guten Vorsatz. Wir wollten das nicht hinnehmen und haben Paul Klee, dem berühmten Maler, über die Schulter geschaut. Anhand seines Werkes werden künstlerische Techniken und Methoden erklärt, mit denen man ohne großen Aufwand eigene raffinierte Kunstwerke schaffen kann. Denken Sie sich schon mal einen eigenen Künstlernamen aus.
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Leseprobe
Außergewöhnliche Bildgründe Schon bei der Auswahl des Malgrundes können wir uns von Klees ungewöhnlichen Ideen inspirieren lassen. Verschiedenartige Untergründe verleihen den Bildern ihren ganz eigenen Zauber. Grobes Gewebe oder zarter Schleier, selbst geschöpftes raues Papier oder seidig glänzende Oberflächen - jedes Material hat seine Besonderheiten und beeinflusst als Bildträger die Wirkung des ganzen Werkes entscheidend. Probieren Sie aus, wie Ihre Pinselstriche auf Rupfen, Sackleinen, Mull oder anderen Stoffen wirken, oder experimentieren Sie mit den verschiedensten Papieren! Sie werden verblüfft sein, aber auch den Eigensinn des Materials erleben. Ein Netz voller Fische HEIDI OBERLÄNDER: EIN NETZ VOLLER FISCHE Der Reiz des Materials kann auch Anregungen für das Thema des Bildes bieten. Heidi ließ sich von dem fasrigen Stoff zu ihrer Gestaltung inspirieren: Fressen und gefressen werden, obwohl die Fische schon längst im Netz gefangen sind, ist eine bildnerische Idee, die sich ebenso auf andere Dinge des Lebens übertragen lässt. Für das Fischbild wurde zuerst der Mull mit Tapetenkleister auf farbigen Karton geklebt und anschließend teilweise mit Acrylfarbe grundiert. Dann malte Heidi die Fische mit dünnen Linien in unterschiedlichen Größen. So entstand ein interessanter Kontrast zwischen der groben Stoffstruktur und der feinen Pinselzeichnung. Der Maler Paul Klee ist bekannt für seine Experimentierfreude. So arbeitete er nicht nur auf normalen Leinwänden, Holztafeln, Pappe oder Papier, sondern probierte völlig andere Untergründe aus. Die daraus entstandenen ungewöhnlichen Strukturen seiner Bilder machen oft einen großen Teil ihres Reizes aus. Gern malte er auf feinen Nessel oder grobe Stoffe, die er mit Gips und Kreide grundierte. Manchmal schimmert auch bedrucktes Zeitungspapier durch dünne Farben oder er verwendete Papiere mit besonderer Körnung. Sprühen mit Schablonen ISABEL KÖHLER: MONDGEFLÜSTER Isabels Bild besteht aus scherbengleichen, abstrakten Formen auf einem gesprühten Untergrund, die wirken, als würde ein Tier den nächtlichen Mond anheulen. Isabel wählte einen Farbklang in Rot und Violetttönen. Während der Arbeit an dem Bild nahm sie die Schablonen mehrfach ab und änderte ihre Lage. Die besprühten Schablonen gefielen ihr ebenfalls gut. Sie begann sie auf dem Blatt zu verschieben und klebte sie an dem für sie richtigen Platz fest. Isabel kannte keine Werke von Paul Klee, bevor sie dieses Bild gestaltete. Als sie im Nachhinein >Die Erfindung< sieht, ist sie stolz auf ihre ganz eigene Leistung. Mit harten, abgegrenzten Formen in weichen Farbverläufen baute Paul Klee gesprühte Farblandschaften auf. Diese Bilder erzählen im strengen Beieinander der mit Schablonen erzeugten Motive von Verschachteltem, Geheimnisvollem, von Sehnsüchten und Realem. "Man will mehr sagen als die Natur und macht dabei den unmöglichen Fehler, es mit mehr Mitteln sagen zu wollen als sie anstatt mit weniger Mitteln." Décalcomanie heißt "Abziehbild" und wird auch Abklatschtechnik genannt. Abklatschbilder können auf unterschiedliche Weise hergestellt werden: Verdünnte Acryl- oder Ölfarbe auf einer Glasplatte, flüssige Farbe von einer glatten Tischplatte oder Aquarellfarbe zwischen zwei Kunstdruckpapieren, all das bringt nach dem Breitquetschen und Abziehen wunderbare, bizarre oder zarte Strukturen hervor, die an Naturformen erinnern. Die Décalcomanie ist ein Verfahren, bei dem der Zufall künstlerisch genutzt wird. Durch den schöpferischen Akt werden Experimentierfreude und die Lust am malerischen Weiterarbeiten geweckt. Je öfter man den Vorgang wiederholt, desto zarter wird das Ergebnis. So gehören diese beiden Bilder nicht nur inhaltlich, sondern auch formal zusammen, denn sie entstanden nacheinander als Abdruck von derselben bemalten Tischplatte. Probieren Sie aus, wie Sie diese Zufallsformen weiterbearbeiten können: grob oder weich mit dicken oder dünnen Pinseln, zart oder kontrastreich Leseprobe