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Bewegung, Spiel und Rhythmik

Drei unverzichtbare Elemente in der inklusiven Kita-Praxis, vml-Perspektiven

Erschienen am 07.06.2021, 1. Auflage 2021
19,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783808009017
Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S.
Format (T/L/B): 1 x 23 x 16.2 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Kinder wachsen nicht nur zum heutigen Zeitpunkt in einem Umfeld auf, in dem es ihnen durch zunehmend eingeschränkte Lebensräume, zerrissene Zeiten und aufgeteilte Welten nicht immer leicht gemacht wird, sich selbst nach eigenen psycho-sozialen Grundbedürfnissen zu entwickeln, sich selbst dabei mit Ruhe wahrzunehmen, um ihren individuellen Platz in ihrem Umfeld zu entdecken und sich dabei als unverwechselbare Persönlichkeit zu stabilisieren. Mit diesem Buch legt Ferdinand Klein ein sehr bedeutsames Werk für das Arbeitsfeld einer "inklusiven Pädagogik" vor, in dem er fachkundig und engagiert auf drei unverzichtbare Eckwerte im Rahmen einer aktiven und förderlichen Entwicklungsbegleitung von Kindern eingeht: Bewegung, Spiel und Rhythmik. Im ersten Teil des Buches fordert er eine deutliche Rückbesinnung auf die elementar vorhandenen Grundbedürfnisse eines jeden Kindes und bringt diese als eine notwendige Orientierung für die Gestaltung der Elementarpädagogik und als eine basale Herausforderung für alle Fachkräfte auf den Punkt, wobei die Trinität von "Bewegung, Spiel und Rhythmik" ins Zentrum der pädagogischen Beziehungsarbeit gerückt wird. Dieser "Dreiklang" kommt in vielen elementarpädagogischen Einrichtungen häufig zu kurz, weil durch manche politisch gesetzte Schwerpunkte elementare Kinder- und Kindheitsbedürfnisse beiseite geschoben werden. Im zweiten Teil "Praxis der inklusiven Pädagogik" geht der Autor der Frage nach, was es beispielsweise bedeutet, ein Kind zu verstehen, seine Ausdrucksformen fachkompetent wahrzunehmen und deren Bedeutungsformen sachorientiert zu deuten, entwicklungsgefährdete, verhaltensirritierte und traumatisierte Kinder nicht zu stigmatisieren sondern im Sinne einer inklusiven Alltagspraxis durch besondere humane Beziehungsangebote bei ihrer Weiterentwicklung aktiv zu unterstützen, Kinder und deren lebensnotwendige Bedürfnisse zu sehen, aufzugreifen und in partizipatorischer Weise in die beziehungsorientierte Arbeitsumsetzung zu integrieren, Bildung als eine zweiseitige, stets gleichzeitige Aufgabe für Kinder und die Fachkräfte zu verstehen, das Spiel mit seinen unterschiedlichen Formen weitaus mehr zu schätzen als es in dieser funktionsorientierten Zeit und in häufig funktional gestalteten Räumen der Fall ist, Rhythmik als eine entwicklungsnotwendige, im Menschen angelegte Urkraft immer wieder aufs Neue zu entdecken und in Gestaltungsprozessen erlebbar zu machen und Bewegung in seinen vielfältigen Ausdrucksformen als eine Ausgangslage für jegliches Lernen zu begreifen, um mit Kindern das Leben lebendig zu erfahren. Der Autor greift diese und weitere Schwerpunkte auf und gibt dabei sehr hilfreiche Praxisimpulse, die sich auf die Selbstbetrachtung der eigenen Person, eine kritische Reflexion des bisherigen Arbeitsverständnisses sowie der Arbeitsgestaltung und auf eine möglicherweise notwendige Neuorientierung beziehen. In allen Ausführungen sind neben seiner Wissenschaftsorientierung auch immer die umfassende Praxiserfahrung des Autors sowie sein inneres Engagement zu spüren: eine Kombination, die das Lesen zu einem Erlebnis werden lässt.

Autorenportrait

Ferdinand Klein, Erziehungswissenschaftler im Fachgebiet Heilpädagogik, arbeitete 20 Jahre als Erzieher und Heilpädagoge, lehrte an den Universitäten Würzburg, Mainz, Halle-Wittenberg, der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und als Emeritus (1997) an der Comenius-Universität Bratislava und der weltweit ältesten Hochschule für Heilpädagogik: der Gusztáv-Barcii-Fakultät der Eötvös-Loránd-Universität Budapest, die sein wissenschaftliches Werk und seine Verdienste um den Ost-West-Dialog mit der Verleihung eines "Doctor et Professor honoris causa" ehrte. 2019 wurde sein sozial- und heilpädagogisches Wirken mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt. Arbeitsschwerpunkte: Ethische Fragen, Forschungsmethoden, Reformpädagogik, Frühpädagogik, Korczakpädagogik, Waldorfpädagogik, Pädagogik für Menschen mit schwerer Behinderung. In Projekten erforscht er die Bedingungen der integrativen und inklusiven Erziehung. Durch Reflexion der aktuellen (heil-)pädagogischen und medizinisch-therapeutischen Literatur bildet er seinen integralen und transdisziplinären Standpunkt weiter. Der Autor lernt bis heute von Kindern: Das reagierende Verhalten der Kinder zeigt ihm, wie Erziehung heute noch häufig ist. Das schöpferische Handeln der Kinder lehrt ihn, wie Erziehung sei soll.