Beschreibung
Eine Sprache des Friedens zu sprechen heißt, ohne Gewalt zu kommunizieren und bedeutet die praktische Anwendung der Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation. In diesem Buch finden Sie inspirierende Geschichten, Übungen und Ideen, die in mehr als 40 Jahren Erfahrung mit Mediation zwischen Konfliktparteien und mit der Heilung von Beziehungen in Krisengebieten dieser Welt entstanden sind. "Teil 1 dieses Buchs befasst sich mit der Technik des GFK-Prozesses. In Teil 2 geht es um Veränderungen, die uns selbst und unsere Sicht anderer Menschen und der Welt betreffen und die notwendig sind, um unser aller Leben zu bereichern. In Teil 3 erhalten Sie weiterführende Materialien zur Anwendung der GFK, die Sie darin unterstützen können, eine Sprache des Friedens zu sprechen und sozialen Wandel herbeizuführen. Ich möchte Sie ermuntern, sich mit anderen zusammenzutun, die ähnliche Werte wie Sie haben, um gemeinsam über die Umsetzung zu reden und Ihre Gedanken darüber auszutauschen, wie Sie im Umgang mit Menschen, die alles andere als empfänglich für Ihre Bemühungen sind, Ihre eigenen Bedürfnisse erfüllen können." - aus der Einführung von Marshall B. Rosenberg "Die Sprache des Friedens sprechen ist ein Buch, das zur rechten Zeit kommt, wo Wut und Gewalt die menschlichen Einstellungen beherrschen. Marshall Rosenberg gibt uns die Mittel, um Frieden durch unsere Art zur sprechen und Kommunikation zu schaffen. Ein brillantes Buch." - Arun Gandhi, Vorsitzender des M.K. Gandhi Institute for Nonviolence, USA
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Hersteller: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
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Autorenportrait
Dr. Marshall B. Rosenberg (1934-2015) war international bekannt als Konfliktmediator und Gründer des internationalen Center for Nonviolent Communication in den USA. Die von ihm entwickelte Methode der Gewaltfreien Kommunikation hat sich als machtvolles Werkzeug herausgestellt, um Differenzen auf persönlichem, beruflichem und politischem Gebiet friedlich zu lösen. Dr. Rosenberg hat die Gewaltfreie Kommunikation in mehr als zwei Dutzend Ländern an Ausbilder, Schüler, Studenten, Eltern, Manager, medizinisches und psychologisches Fachpersonal, Militärs, Friedensaktivisten, Anwälte, Gefangene, Polizisten und Geistliche weitergegeben.
Leseprobe
Auseinandersetzung mit Terrorismus Viele Menschen haben mich gefragt, wie man die Gewaltfreie Kommunikation im Zusammenhang mit Terrorismus anwenden könne. Zunächst einmal müssen wir Bilder wie "Terrorist" und "Freiheitskämpfer" loswerden. Solange wir uns die andere Seite als Terroristen vorstellen und uns selbst als Freiheitskämpfer, sind wir Teil des Problems. Dann müssen wir uns einfühlen in das, was in diesen Menschen lebendig war, als sie taten, was für uns so beängstigend und schmerzhaft war - um zu sehen, welche menschlichen Bedürfnisse sie damit zu erfüllen versuchten. Solange wir keine einfühlsame Verbindung damit aufnehmen können, werden wahrscheinlich all unsere Handlungen aus einer Energie kommen, die noch mehr Gewalt entstehen lässt. Was die Menschen betrifft, die Dinge taten, die wir als Terrorismus bezeichnen, bin ich mir sicher, dass sie ihren Schmerz seit mehr als 30 Jahren in vielen unterschiedlichen Formen ausgedrückt haben. Da wir ihn nicht emphatisch aufnahmen, als sie ihn noch auf sanftere Weise zeigten - sie versuchten uns ihre Verletztheit mitzuteilen, dass einige ihrer heiligsten Bedürfnisse durch die Art, wie wir unsere ökonomischen und militärischen Bedürfnisse erfüllten, nicht respektiert wurden -, ereiferten sie sich zunehmend. Schließlich nahm ihre Erregung eine schreckliche Form an. Das wäre also das Erste: Statt sie als Terroristen zu sehen, müssen wir uns in sie einfühlen. Für viele Menschen klingt das, als wäre Terrorismus in Ordnung - wir sollten bloß lächeln und uns so verhalten, als wäre es okay, Tausende von Menschen zu töten. Ganz und gar nicht! Nachdem wir uns eingefühlt haben, müssen wir unseren eigenen Schmerz klar darstellen; welche unserer Bedürfnisse durch ihr Handeln nicht erfüllt wurden. Und wenn wir diese Verbundenheit mit diesen Menschen hergestellt haben, können wir einen Weg finden, um alle Bedürfnisse auf friedliche Weise zu erfüllen. Wenn wir sie jedoch als Terroristen bezeichnen und sie dann dafür bestrafen, können wir jetzt schon sehen, was wir davon haben: Gewalt schafft noch mehr Gewalt. Darum ist das Erste, was wir bei der Ausbildung von Menschen im Umgang mit "Terrorbanden" tun, die notwendige "Verzweiflungsarbeit": nach innen schauen und mit dem eigenen Schmerz bezüglich der Cliquen umgehen. Man kann sämtliche Feindbilder, die man von anderen Menschen hat, in Klarheit über die eigenen unerfüllten Bedürfnisse verwandeln.