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Wall Street Panik: Banken außer Kontrolle

Wie Kredithaie die Weltkonjunktur ins Wanken bringen

Erschienen am 01.07.2008
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783938396216
Sprache: Deutsch
Umfang: 206 S.
Format (T/L/B): 2.1 x 22 x 14.2 cm
Einband: gebundenes Buch

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Hersteller:
Mankau Verlag GmbH
Raphael Mankau
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Pfarrgasse 1
DE 82497 Unterammergau

Autorenportrait

Der gelernte Diplom-Kaufmann Wolfgang Köhler (geb. 1947) ist mit den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie den Krisen des Systems seit vielen Jahren vertraut. In der "Wirtschaftswoche" analysierte er bereits die Hintergründe und Folgen des Aktiencrashs von 1987. Später leitete er dort das Ressort "Geld + Kapital". Über Banken und Börsen, Pannen und Pleiten berichtete er in den 1990er Jahren für "DIE ZEIT". Als Börsenkolumnist warnte er seine Leser frühzeitig vor den Verrücktheiten des Internet-Aktienbooms. Heute lebt und arbeitet Köhler als freier Journalist in Düsseldorf.

Leseprobe

Die öffentliche Wahrnehmung von kritischen Situationen folgt eigenen Gesetzmäßigkeiten. Sobald die Medien eine Gefahr erkennen, berichten sie ausführlich. Schließlich ist es die Aufgabe von Presse und Rundfunk, auf Gefahren aufmerksam zu machen. Doch oft schießen die Medien dabei über das Ziel hinaus. Beispiel Rinderwahnsinn: Als im November 2000 in Schleswig-Holstein zwei Kühe an BSE starben, war dies vielen deutschen Zeitungen einen Aufmacher wert. In den Wochen danach wuchs sich die Berichterstattung über den Rinderwahnsinn zu einer Lawine aus. Der Rindfleischkonsum nahm um über 40 Prozent ab, das halbe Fleischereigewerbe ging in die Knie. Im Januar 2001 schließlich hielten die Deutschen den Rinderwahnsinn für ein größeres Problem als ihre vier Millionen Arbeitslosen. Tatsächlich ist bis heute durch BSE in Deutschland kein einziger Mensch zu Schaden gekommen. Über andere Risiken wird überhaupt nicht berichtet. Beispiel Kreditkrise: Als sich die Reichen und Mächtigen dieser Welt im Januar 2008 in Davos beim Weltwirtschaftsforum trafen, wurde oft darüber geredet, dass niemand die Krise habe kommen sehen. Das Wort "Subprime" sei bei der gleichen Veranstaltung im Jahr zuvor kein einziges Mal gefallen, berichteten Teilnehmer. Dafür gab es einen guten Grund: Die Presse hatte bis dato über dieses Thema überhaupt nicht berichtet, zumindest in Deutschland nicht. In der Datenbank "Genios German Business Information" der deutschsprachigen Tages und Wochenpresse fanden sich Ende Januar 2008 unter dem Stichwort "Subprime" zwar genau 5.000 Fundstellen. Die älteste stammte jedoch erst vom 1. März 2007, als Davos längst wieder von normalen Wintersportlern bevölkert wurde. Dass es da im fernen Amerika eine kritische Situation gab, wurde vorher kaum wahrgenommen. Wie selbst Fachleute mit dem Thema umgingen, spiegelt sich im Bericht der "Süddeutschen Zeitung" über die launige Rede des Vorstandsvorsitzenden einer deutschen Bank auf dem Neujahrsempfang 2008 des Instituts für die Presse wider: "Erst klang es nach einer regionalen Posse amerikanischer Hypothekenbanken. Dann sah es so aus, als ob sich die Krise vor allem zwischen Düsseldorf und Sachsen abspielen würde. Jetzt stehen wir vor einem globalen Problem. Für uns aber war es ein gutes Jahr. Ich bin zuversichtlich für 2008." Eine Woche später, so die "Süddeutsche" weiter, habe der designierte Nachfolger des Vorstandschefs die Öffentlichkeit sanft auf die nächste Abschreibung der Bank auf faule US-Subprime-Hypothekenanleihen vorbereitet (...). Aus der Einleitung

Inhalt

Einleitung In der Schuldenfalle Von Banken und Kredithaien Der Staat schaut einfach nur zu Waghalsiger Handel mit großen Risiken Von der Immobilienkrise zur Wirtschaftskrise Die Globalisierung der US-Immobilienkrise Die Folgen der Finanzkrise für Deutschland Gefahren für den Aufschwung Banken außer Kontrolle? Anstelle eines Nachwortes: Der Staat als heilende Hand Glossar