Beschreibung
Wenn 'Kriegskinder' über den Krieg schreiben, schreiben sie über das Kind, das sie waren, aus dem Blickwinkel des Kindes mit dem Wissen von heute. Eingebrannte Bilder kommen nach über 70 Jahren zur Sprache. Eine Gratwanderung zwischen Erzähltem und Nicht-Erzählbarem, zwischen Lebensgeschichte und Zeitgeschichte, zwischen Schweigen und Schreiben in Gedichten und Prosatexten, die in diesem ungewöhnlichen Band versammelt sind. Zur Neuauflage: Als die Gedichte und Prosatexte der 'Kriegskinder' - sie waren bis auf eine Ausnahme zwischen 1934 und 1940 zur Welt gekommen - zum ersten Mal veröffentlicht wurden (2015), musste das allgemeine Interesse an ihrer Generation erst noch geweckt werden. Europa schien seit längerer Zeit durch eine Friedens ordnung gefestigt und durch Kriege nicht mehr bedroht zu sein. Heute zeigt sich, wie begründet dieses schriftliche Eingedenken gewesen ist - es war das seismografische Vorgefühl einer jederzeit möglichen, neuen Katastrophe. Es wurde offenbar, dass die Erlebnisse und Sehnsüchte, die Schreckensbilder und Traumata der Kinder des Zweiten Weltkriegs unverjährbar sind, dass sie ein zeitlos aktuelles Mahnmal darstellen. Dem trägt diese Neuauflage Rechnung. Gert Sautermeister (2024)
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