Beschreibung
Südtirols Opfer der Schoah wurden von Faschisten observiert und ausgewiesen, großteils von einheimischen Nationalsozialisten verfolgt und deportiert. Nach 1945 weigerte man sich, Überlebende für ihre materiellen Verluste zu entschädigen. Die Erinnerung an die Opfer wurde verdrängt. "Mörderische Heimat" dokumentiert die vielseitigen Äußerungsformen des in Südtirol tief verwurzelten Antisemitismus. Südtirols NS-Opfer hatten ihre Heimat geliebt und wichtige Beiträge in der Medizin, Wirtschaft und im Tourismus geleistet. Das Aufzeigen der Spuren jüdischen Lebens in der Geschichte Südtirols lässt ihnen eine späte Anerkennung zuteilwerden.
Nach akribischen Recherchen in Südtiroler, italienischen und internationalen Archiven werden Lebens- und Leidenswege, Besitz- und Wohnverhältnisse einer Vielzahl der ehemaligen jüdischen Einwohner Südtirols dokumentiert, die in der Schoah ermordet wurden. Dank der Mitarbeit von Überlebenden und Familienangehörigen von NS-Opfern in Italien, Israel, Großbritannien und den USA wird erstmals das Ausmaß des erlittenen Leides ausführlich dargestellt.
Autorenportrait
Joachim Innerhofer studierte an der Universität Innsbruck, war viele Jahre lang Journalist für die "Neue Südtiroler Tageszeitung" und leitet das Jüdische Museum in Meran. Er ist Mitglied der jüdischen Gemeinde in Meran.
Sabine Mayr studierte an der Universität Wien, arbeitete unter anderem an der OSZE und am Institut für Höhere Studien in Wien. In Zusammenarbeit mit Albert Sternfeld veröffentlichte sie "Die Sternfelds. Biographie einer Familie" (2005), mit Evelyn Adunka und Dieter Hecht "Brücken, Beziehungen, Blockaden. Initiativen und Organisationen in Österreich und Israel seit 1945" (2007).
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