Beschreibung
»Dieses Buch ist spannend wie eine Kriminalgeschichte. (
) Das Buch ist keine Räuberpistole, sondern ein gut recherchiertes, glänzend geschriebenes Werk. (
) Siemens dreht und wendet das Thema in sämtliche Richtungen und durchdringt scharfsichtig alle Ebenen seines Forschungsgegenstandes und belegt alles mit großer Gründlichkeit.« Welt am Sonntag »Es fehlte bisher an einer zeitgemäßen wissenschaftlichen Studie über Wessel und den Wessel-Mythos. Mit dem soeben erschienenen Buch des Historikers Daniel Siemens liegt sie nun endlich vor. Das Buch schafft zuverlässige historische Aufklärung über den gesamten Wessel-Stoff und liest sich über weite Strecken so spannend, wie es einer Kriminalgeschichte mit einer so verhängnisvoll langen Blutspur zukommt.« Die Zeit »Ohne Übertreibung: Das interessanteste, spannendste Buch, das es zurzeit gibt!« Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
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Autorenportrait
Daniel Siemens, geboren 1975 in Bielefeld, ist Professor für Europäische Geschichte an der Newcastle University und Fellow der Royal Historical Society. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter der hochgelobten Studie "Horst Wessel. Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten" (Siedler 2009), die mit dem Preis Geisteswissenschaften International ausgezeichnet wurde.
Leseprobe
"Der 9. Oktober 1907. Fr?hes Dunkel f?t ?ber die Stra?n, braune Bl?er wirbeln leise von den B?en, der Herbst geht um in Bielefeld. Aber dr?ben hinter den Fenstern des schlichten B?rgerhauses in der Kaiserstra? leuchtet eine warme Hoffnung in das tr?be D?ern des sp?n Tages. Einer jungen Pfarrersfrau ist ein Sohn geboren worden. Der erste. Und als am Sonntag nach diesem Mittwoch die Glocken der Pauluskirche zu Andacht und Gebet rufen, da braust ein Dankchor durch die weite Halle: >Nun danket alle Gott.!strichtknackt<", immer getragen von der Hoffnung auf ein kleinb?rgerliches Gl?ck. Zu den Motiven des ?erfalls auf Wessel wurden von Nationalsozialisten und Kommunisten nach der Tat unterschiedliche Angaben gemacht. Die Polizei, f?r die ein Kriminalkommissar Teichmann den Fall bearbeitete, und die Justiz stellten fest, dass die Tat sowohl politische als auch private Ursachen hatte: Wessels Vermieterin, die mit 29 Jahren bereits verwitwete Hutmacherin Elisabeth Salm, lag mit ihren beiden Untermietern im Streit wegen einer angeblich nicht bezahlten Monatsrate. Die Sachlage blieb im September 1930 auch vor Gericht widerspr?chlich. Erna Jaenichen behauptete, dass Frau Salm ihrem Mieter Wessel die Wohnung im Herbst 1929 f?r 200 Reichsmark zur alleinigen Nutzung ?berlassen habe. Anschlie?nd habe sie Berlin in Richtung ihrer hessischen Heimat verlassen. Wenige Wochen sp?r kehrte Elisabeth Salm jedoch ?berraschend zur?ck, nachdem sie erfahren hatte, dass sie jeden Anspruch auf die Wohnung, die der Zwangswirtschaft unterlag, verlieren w?rde, wenn sie sich au?rhalb Berlins aufhielte. Fortan teilte sie die Wohnung mit Wessel und dessen Freundin. Diese gab an, man habe Frau Salm nur aus Mitleid aufgenommen und in der K?che schlafen lassen. Die vorausbezahlten 200 Mark sollte der Untermieter, der zwisc Leseprobe
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